Achse Budapest, Rom, Madrid, Belgrad

Der Ungarn-Führer Viktor Orban und seine Pläne gegen den Feind in Brüssel

Von Wolfgang Mayr

Der rechtspopulistische Orban fühlt sich dem russischen Kriegspräsidenten Putin näher als der EU-Kommission in Brüssel. Seit Monaten hetzt Orban gegen den EU-Apparat, so als ob Ungarn nicht Teil der Union wäre. Brüssel scheint der Inbegriff des Westens zu sehen, den Orban ablehnt. In bester Kumpanei mit seinem Kameraden im Kreml. Auch deshalb legt er sich immer wieder quer gegen Russland-Sanktionen. Ideologie verbindet, der Putinismus scheint dem ungarischen Ministerpräsidenten näher zu sein, als die EU-Demokratie.

In der größten Dachorganisation der nationalen autochthonen Minderheiten Europas, der FUEN, wird der Einfluss Ungarns heftig diskutiert.

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Ungarn und Serbien haben sich wiederum heute auf den Bau einer neuen Pipeline geeinigt, durch die Serbien mit russischem Öl versorgt werden soll. Damit will Serbien EU-Sanktionen gegen Russland umgehen, die Rohölimporte aus dem Land über den Seeweg ab dem 5. Dezember verbieten. Der serbische Präsident Aleksandar Vucic gilt als jahrelanger Verbündeter von Wladimir Putin. Das Land hegt historisch enge Beziehungen zu Russland und zündelt immer wieder auf dem Balkan. 

Orban steht in der EU ganz in der Nähe von Marine Le Pen und ihrem RN, der AfD, den österreichischen Freiheitlichen, der italienischen Lega und den neofaschistischen Fratelli d´ Italia. Der Versuch einer großen rechtsrechten Fraktion im Europaparlament scheiterte noch bei den letzten Europawahlen, inzwischen kommt Orban seinem Ziel näher.

Dafür sorgte die italienische Neofaschistin Giorgia Meloni und ihre Fratelli, die im Verbund mit Forza Italia und der Lega die neue italienische Regierung stellen. Orban gratulierte seiner Mitkämpferin gegen die EU und gegen die liberale europäische Gesellschaft für den Wahlsieg, überschwänglich. Ende Oktober, wenn Meloni die Amtsgeschäfte von ihrem Vorgänger Mario Draghi übernimmt, steht die Achse Budapest-Roma.

„Der Zug aus Rom ist gerade in Brüssel angekommen, der aus Madrid, der von meinem Freund Santiago Abascal gesteuert wird, wird folgen,“ sagte der ungarische Ministerpräsident in einer Botschaft an Viva22.es. Adressat also die Vox-Partei in Madrid, die politischen Nachfahren und Erben des faschistischen Diktators Franco. Orban wünscht seinen rechtsextremen Kameraden in Spanien den Wahlsieg bei den Parlamentswahlen im nächsten Jahr.

„Wir müssen weiter für nationale Interessen kämpfen“, sagte Orban, „wir müssen vor den Bürokraten in Brüssel unsere Sitten und unsere Souveränität verteidigen. Wir können nicht zulassen, dass Millionen von Einwanderern in EU-Länder eindringen, wir müssen unsere Lebensweise verteidigen, wir müssen unsere Kinder und unsere Familien vor der globalistischen Ideologie schützen.“ Sager direkt aus dem Kreml.

In diesem Sinne wandte sich auch die künftige italienische Ministerpräsidentin Meloni an die Franco-Faschisten in Spanien, mit einer Video-Botschaft. Inhalt: Für Gott, Familie, Vaterland. Der Kommentar von Romano Prodi, in den 1990er Jahren italienische Ministerpräsident, im Spiegel: „Das ist eins zu eins Mussolini“. Als besondere Feinde des spanischen Vaterlandes machte Vox Katalonien aus. Spanien zuerst, nieder mit Katalonien, könnte man die Vox-Politik zusammenfassen.

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