Wilder Westen im hohen Norden: Wem gehört das Land der Rentiere?

Von Wolfgang Mayr

Der schwedische Oberste Gerichtshof hat den Samen die alleinige Vergabe der Jagdrechte für Kleinwild und Fisch zugesprochen. Für die Samen ein historischer Sieg, für die schwedischen Freizeit-Jäger eine nicht akzeptable Entscheidung. Arte lässt im Film „Jagd am Polarkreis“ Same und Jäger zu Wort kommen.

 

VOICES berichtet:

UNESCO: Gállok-Mine bedroht Sami und das Weltkulturerbe Laponia

Schwedische Kirche will sich bei den Sami entschuldigen

 

Das Argument der Samen-Gemeinde Girjas überzeugte offensichtlich den Obersten Gerichtshof: Seit Tausenden von Jahren jagten, fischten und nutzten sie das Land als Weideland für ihre Rentiere. Bis der schwedische Staat kam und ihnen immer mehr Land und damit ihre Lebensgrundlage nahm.

40.000 Angehörige zählen die Samen in Schweden an. Fast 5.000 von ihnen sind Rentierbesitzer, wie die Familie von Ylva Sarri. Sie freuen sich über das Urteil. Die Sarri werfen den schwedischen Jägern vor, mit ihren Hunden die Rentiere zu ängstigen und ihreArbeit zu behindern.

Joachim Almgren ist einer von mehr als 300.000 schwedischen Jägern. Auf Grund des Urteils „befürchtet“ der Freizeit-Jäger, dass er mit seinen Hunden nur noch eingeschränkt jagen darf.

Jagd und Fischfang sind beliebte Freizeitaktivitäten. Im Arte-Film „Jagd am Polarkreis“ werden eine Reihe von Fragen aufgeworfen: „Was, wenn andere Samen-Gemeinden dem Vorbild von Girjas Sameby folgen und vor Gericht ziehen, um die alleinige Vergabe der Jagdrechte zu erstreiten? Welches ist das höhere Gut: das Wohl der Rentiere oder das Jagdrecht der Schweden?“

Link zur Sendung Link zur Sendung

 

Siehe auch:

Stellungnahme Dietmar Hasse – Gesellschaft für bedrohte Völker

 

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt und es gelten die Datenschutzbestimmungen und Nutzungsbedingungen von Google

Zurück zur Home-Seite