Versklavte Rohingyas

Der thailändische Staat und die Fischereiindustrie beuten Flüchtlinge und Vertriebene aus Burma schamlos aus. Und die EU schaut zu.

Von Wolfgang Mayr

Am 25. August 2017 fiel die von der kommunistischen Volksrepublik China hochgerüstete burmesische Armee über die Rohingya her. Die Soldaten fackelten Dörfer ab, zerstörten die Felder und vergewaltigten 10.000 Mädchen. Der chinesische Satellitenstaat Burma vertrieb mehr als 700.000 Rohingya, die damalige Ministerpräsidentin, die Nobelpreisträgerin Auung San Suu Kyi, schaute weg, ließ die „ethnischen Säuberungen“, eigentlich ein Völkermord, unkommentiert geschehen.

Burma, Myanmar, ist ein Vertreiber-Staat. 1942 und 1962 flohen viele Angehörige der Rohingya aus ihrer Heimat. 1978 waren es 200.000, 1991 weitere 250.000. 2017 nochmals mehr als 700.000. Endstation Flüchtlingslager in den Nachbar-Staaten, rechtlos, Gewalt und Ausbeutung ausgesetzt.

In Thailand arbeiten Behörden und die Fischereiindustrie zusammen. Die Einwanderungsbehörde „führt“ dieser Industrie Arbeitssklaven zu. Alfred Breier recherchierte vor Ort. Sein Fazit: „Auf vielen Booten schuften Arbeitssklaven – wer aufbegehrt, verschwindet auf hoher See.

Deshalb wurde 2015 Thailand erstmals ein Exportverbot angekündigt. Der weltgrößte Hersteller von Thunfischkonserven versprach Reformen. Das Versprechen wurde nicht gehalten. Während die USA Thailand auf die Beobachtungsliste für Menschenhandel setzte, begrüßte die EU-Kommission die neue Regierung als Partner im Kampf gegen die illegale Fischerei.

Alfred Breier kommt in seinen Hörbildern auf Ö1, eine Ko-Produktion Deutschlandfunk/BR/HR/ORF/RB 2022, zu einem völlig anderen Schluss. Peinlich für die „Wertegemeinschaft“ der EU.

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