In Erinnerung an Bruno Manser: Die Stimme des Regenwaldes wurde zum Verstummen gebracht

Von Wolfgang Mayr

Menschenrechtler und Naturschützer leben gefährlich. Anlässlich der Weltklimakonferenz in Glasgow widmete Incomindios Bruno Manser in Zürch einen Abend. „Die Stimme des Regenwaldes“ kämpfte gemeinsam mit den Penan gegen die Zerstörung ihrer Welt, gegen die Holz-Mafia. Seitdem ist er verschollen.

Manser ist kein Einzelfall. Im letzten Jahr wurden mehr als 200 Umwelt-Engagierte ermordet, berichtet die internationale Menschenrechts- und Umweltschutzorganisation Global Witness. Nachzulesen in der Studie „Last Line of Defence – Letzte Verteidigungslinie“.

Drei Viertel der Morde allein in Lateinamerika

In Lateinamerika finden die meisten Morde statt, dokumentierte Global Witness. Allein in Kolumbien wurden 65 Umweltaktive getötet, dann folgen Mexiko und Brasilien. Auch in den Ländern Nicaragua und Honduras werden AktivistInnen verfolgt. Global Witness geht davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt. In Gemeinden, die sich gegen Landraub und Umweltzerstörung wehren, werden oft auch bewaffnete Konflikte ausgetragen.

Indigene besonders betroffen

Die meisten ermordeten Umweltaktiven verteidigten Wälder  gegen Abholzung für landwirtschaftliche und industrielle Nutzung. Besonders indigene WaldschützerInnen waren von den tödlichen Angriffen betroffen. Während der Anteil von Indigenen fünf Prozent der Weltbevölkerung ausmacht, waren 30 Prozent der Mordopfer Indigene, berichtet Global Witness, darunter viele Frauen.

Elitäre Auftraggeber

Global Witness machte auch die Auftraggeber für die Morde ausfindig. Laut der Organisation stehen hinter den Angriffen neben Großgrundbesitzern, nationalen und internationalen Unternehmen, kriminellen Organisationen und bewaffneten Gruppen auch Politiker  sowie staatliche Akteure.

Bruno Manser

In Zürich organisierte Incomindios einen Erinnerungsabend für Bruno Manser. Incomindios stellte auf dem Züricher Filmfestival „films for future“ den Film „Bruno Manser – Die Stimme des Regenwaldes“ vor. Helena Nyberg von Incomindios kannte Bruno Manser und moderierte den Abend. Bruno Manser hat in Borneo mit den betroffenen Penan, Iban und Kelabit deren Heimaten verteidigt, gegen die großflächigen Rodungen. Manser gilt als einer der vehementesten und glaubwürdigsten Umwelt- und Menschenrechtsschützer seiner Zeit.

Nach der Präsentation berichteten der im Exil lebende ehemalige Manser-Gefährte Mutang Urud (Angehöriger der Kelabit) und Ruedi Suter, Journalist und Manser-Biograf, über die vielfältige Engagement von Bruno Manser.

Das Umweltfilmfestival „films for future“ findet bis 28. November 2021 in Zürich statt, mit den Themen Klima, Biodiversität, Ernährung, Konsum, soziale Gerechtigkeit, Wandel, Aktivismus, Wirtschaftssysteme und Mobilitätswandel.

Alle Infos zum Film und zur Veranstaltung unter: https://www.films-for-future.org/die-stimme-des-regenwaldes

https://www.films-for-future.org/programm2021

Film-Trailer „Bruno Manser – Stimme des Regenwaldes“:
https://www.youtube.com/watch?v=9K63HdIlX8Q

Home – Bruno Manser-Fonds (bmf.ch)

Rätsel im Regenwald: Was geschah mit Bruno Manser? Auf den Spuren des verschollenen Öko-Kämpfers – [GEO]

Bruno Manser – Laki Penan (English subtitles) – Bing video

Du hast nach ermordete Waldschützer gesucht – Nachrichtenpool Lateinamerika (npla.de)

Mexiko: Waldschützer und „Hüter der Monarchfalter“ in Michoacán tot aufgefunden | amerika21

Internationales Komitee für die Indigenen Völker Amerikas (incomindios.ch)

Ruedi Suter: „Bruno Manser – Die Stimme des Waldes“ (onlinereports.ch)

 

 

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