Fällt die Junta?

In Myanmar wächst der friedliche und der bewaffnete Widerstand gegen die Putschregierung.

Von Wolfgang Mayr

Im Vielvölkerstaat Myanmar nimmt der Protest gegen die China freundliche Militärjunta zu: In den Städten, unter den Anhänger:innen der weggeputschten Friedensnobelpreisträgerin Auung San Suu Kyi, die 2017  ungerührt wegschaute, wie ihrer Armee über die muslimischen Rohingya herfiel.

Rakhaing im Westen von Myanmar wurde “ethnisch gesäubert”, nach Massenvergewaltigungen und Massakern flohen die Rohingya. Die Rohingya wurden kollektiv wegen ihrer Religion und Ethnizität als Gruppe verfolgt, ein Völkermord im schützenden Schatten Chinas. 

Vor den Gräueltaten der von China ausgebildeten und mit Waffen versorgten Soldateska flüchteten mehr als 900.000 Rohingya nach Bangla Desh, in hoffnungslos überfüllte Flüchtlingslager. Nach dem Putsch 2021 und den Gewaltexzessen der Armee 2023 flohen mehr als 1,1 Million Menschen aus dem Land, die UNO zählt 2,6 Millionen Binnenflüchtlinge. Insgesamt leben mehr als 11 Millionen Flüchtlinge aus Myanmar in den Nachbarstaaten. 

Die vielen nationalen “Minderheiten”, Karenni, Shan, Karen, Mon und Chin, wollen nicht mehr weichen, flüchten in riesige Lager irgendwo jenseits der Grenzen. Ihre bewaffneten Milizen leisten inzwischen hartnäckigen Widerstand. 

Besonders entlang der Grenze zu Thailand gelang es den Milizen der verschiedenen ethnischen Bevölkerungsgruppen das Militär zu vertreiben. Wichtige Grenzregionen werden von ethnischen Milizen kontrolliert.

Das hochgerüstete Militär, aktiv von der kommunistischen Volksrepublik China gesponsert, beherrscht seit 1962 mit harter Hand Myanmar. Das demokratische “Abenteuer” von Auung San Suu Kyi beendete das Militär 2021 mit einem Putsch. Damit endete ein Jahrzehnt zaghafter und vorsichtige Demokratisierung.

Die Milizen scheinen inzwischen in der Lage zu sein, sich gegen das Militär behaupten zu können. Die Hoffnungen scheinen nicht unbegründet zu sein, die Junta stürzen zu können. 

Jennifer Johnston berichtet im Breitengrad auf Bayern2 über Myanmar: Kämpfer und Geflüchtete zwischen Hoffnung und Verzweifelung.

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