Die Völkermörder des IS

Auch der deutsche Bundestag anerkennt den Genozid an der yezidischen Bevölkerung im Irak

Von Wolfgang Mayr

2014 ermordeten IS-Milizionäre in der nordirakischen Region Sinjar mehr als 10.000 Menschen. Schätzungsweise 10.000 Mädchen und Frauen, vielfach vergewaltigt, verkauften die IS-Kriminellen im arabischen Raum.

Eine Millionen Menschen zählen die Jesiden, das Volk des Engel Pfau. Sie sind Teil der auf vier Staaten aufgeteilten kurdischen Nation. 

Während die Peshmerga, die Armee des autonomen Kurdistans im Irak, die Yesiden im Stich ließen, verhinderten Milizionäre der kurdischen Arbeiterpartei PKK aus der Türkei und die Milizen der kurdischen PYD Nordsyriens die totale Vernichtung durch den IS. Der NATO-Staat Türkei zählt zu den Paten des IS, im Schatten der türkischen Besatzer in Syrien breitet der IS sich wieder aus. Die PKK hingegen steht noch immer auf der internationalen Terror-Liste. Auf Druck des IS-Proteges Türkei.

Die yezidische Diasporagemeinschaft in Deutschland befasste mit einer Petition im vergangenen Jahr den Petitionsausschuss und und den  Menschenrechtsauschuss mit dem Völkermord. Die notwendigen 50.000 Unterschriften für die Petition haben viele Ehrenamtliche gesammelt, darunter viele yezidische Jugendliche. Nach der Empfehlung des Menschenrechtsauschusses erkannte der Bundestag den Genozid an. 

Der Völkermord an den Yesiden ist bereits von der UNO, vom Europäischen Parlament, dem schottischen, dem armenischen und dem australischen Parlament anerkannt worden.

„Mit der Anerkennung des Genozides ist die Arbeit nicht getan. Jetzt müssen konkrete Maßnahmen folgen, die die Überlebenden unterstützen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen“, kommentierte die GfbV die Entscheidung des Bundestages: „Die yezidische Gemeinschaft muss unmittelbar an allen Entscheidungen über ihre Zukunft und die ihrer Heimatregion Sinjar beteiligt werden. Nur dann wird sich die Lage der Überlebenden wirklich verbessern.“

Überlebende aus der Region Sinjar, Kurden aus Nordsyrien und in der südöstlichen Türkei versuchen der Gewalt zu entgehen, sie flüchten nach Europa. Seit Herbst 2015 finden an der deutsch-österreichischen Grenze Kontrollen statt, die im Schengen-Raum eigentlich nicht vorgesehen sind. Flüchtlinge versuchen mit Hilfe von Schleppern die Kontrollen zu umgehen. Im Mai vergangenen Jahres starb in München eine 15jährige, als sie ihr Versteck in einem Güterzug verlassen wollte. Der tragische Tod der 15jährigen Melike Akbas, die eigentlich Schutz in Deutschland suchen wollte, zeigt exemplarisch das Versagen der europäischen Asylpolitik.

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