Von Wolfgang Mayr

Der Islamist Erdogan verzichtet seit langer Zeit schon auf ein demokratisches Image. Er lässt „seine“ kurdischen Landsleute durch seine Sicherheitskräfte terrorisieren. Ganz autoritärer „Landsvater“ ließ Erdogan nach dem angeblichen Putsch 2016 vorübergehend eine halbe Million Menschen einsperren. 30.000 sollen sich noch in Haft befinden. Darunter viel kurdische Aktivistinnen und Aktivisten sowie PolitikerInnen.

Die EU und die NATO schauten konsterniert zu, schwiegen aber. Eine nicht nachvollziehbare Kumpanei. 

Mit seinem anti-israelischen und pro-Hamas Sager, Israel ist ein Terrorstaat und die Hamas eine Befreiungsbewegung, sorgte Erdogan für eine gewisse Entfremdung. Tatsächlich?

Der türkische Präsident wurde bei seinem Kurzbesuch in Berlin von den deutschen Staatsspitzen begrüßt. Offensichtlich kühl, aber immerhin empfangen. Manche Kommentatoren verteidigten den Besuch, weil es um den notwendigen Dialog gehe, egal, ob Erdogan die palästinensische Hamas-Terroristen gemeinsam mit Katar finanziert.

Ist nicht die Türkei, NATO-Mitglied, ein Terror-Staat? Ständig beschießen türkische Soldaten Nord-Syrien und terrorisieren damit die – nicht nur kurdische – Zivilbevölkerung. Vor fünf Jahren besetzte die türkische Armee die kurdische Enklave Afrin. Türkische Soldaten und mit ihnen verbündeten islamistische Milizen vertrieben die kurdische Bevölkerung aus Afrin.

Das türkische Militär operiert auch in Irakisch-Kurdistan. Mit ihren kurdischen Partnern von der Peshmerga jagen türkische Armee-Einheiten angebliche PKK-Partisanen. Opfer unter der kurdischen Zivilbevölkerung gelten als Kollateralschäden. 

Türkische Militärhilfe verhalf Aserbaidschan, mit dabei auch die rechte israelische Regierung, zum Sieg gegen die Armenier in Arzach, Berg-Karabach. Zehntausende flüchteten in die Republik Armenien. 

Beispiele terroristischer Außenpolitik der Türkei. Die islamistische Türkei, ein gewaltbereiter und gewalttätiger Nachbar, der gut kann mit dem kriegsführenden Russland sowie mit den Terroristen fördernden islamistischen Staaten Iran und Katar.

Für Erdogan ist die klerikal-faschistische Hamas eine Befreiungsorganisation. Also auch die PKK? Erdogan lässt die kurdische Arbeiterpartei blutig verfolgen. Attentate in der Türkei werden unbesehen der PKK aufgerechnet. Die westlichen Länder machten sich zu nützlichen Idioten der Türkei und setzten die PKK auf die Terrorliste. Kurdischstämmige Journalisten, die PKK-Angehörige interviewten, werden vom Erdogan-Staat auch in Europa verfolgt.  Die Justiz der EU-Länder wird damit zum Erfüllungsgehilfen Erdogans. Seit Jahren schon sitzt der PKK-Gründer Öcalan in einem türkischen Gefängnis. 

Vor einigen Jahren solidarisierte sich die PKK mit der Hamas, inzwischen scheinen sich die beiden Terrororganisationen entfremdet zu haben. Überraschend ist diese Entwicklung keineswegs, die Hamas wird von der Türkei unterstützt. Hinter dem Angriff der Hamas auf Israel, sagte PKK-Funktionär Duran Kalkar, steht Erdogan. 

Die PKK, ihre Ableger in Nord-Syrien – in Rojava – kämpften mit den USA und Großbritannien gegen den Islamischen Staat. Erfolgreich. Wohl ein Ärgernis für Erdogan, zählt er doch auch zu den Paten des Islamischen Staates. Also, die Türkei ist ein Terror-Staat, die PKK eine Befreiungsbewegung.