05-11-2022
Schon wieder
Deutsches Gas zerstört ukrainische Städte
Von Wolfgang Mayr
Russische Bomber attackieren täglich ukrainische Städte, Wohnviertel, Straßen, Stromwerke. Offensichtlich will Kriegspräsident Putin die Ukraine zurück in die Steinzeit bomben. Diese Bomber fliegen mit auch mit kondensiertem Gas.
Dieses Gas soll die Folge der Kooperation zwischen dem Kreml-Konzern Gazprom und der deutschen Wintershall Dea sein. Sie plündern gemeinsam Sibirien, Wintershall Dea, eine BASF-Tochter, gilt als der lange energetische Arm Putins in Deutschland und hält trotz des kriegsverbrecherischen russischen Krieges in der Ukraine an seiner russischen Kooperation fest.
Ein Ergebnis dieser Kooperation ist das sogenannte Gaskondensat. ZDF frontal und „Der Spiegel“ recherchierten, dass Wintershall Dea das Gaskondensat an seinen Partner Gazprom liefert, der wichtigste Hersteller von Flugbenzin für die russische Luftfahrt. Wird die Ukraine also mit deutscher Hilfe niedergebombt?
Das kondensierte Gas soll laut Wintershall Dea „direkt aus der Bohrung“ an Gazprom geliefert werden. Wintershall Dea räumt ein, keinen Einfluss auf die Weiterverarbeitung des geförderten Kondensatgases zu haben. Gaskondensat, ein Nebenprodukt, bezeichnen Experten das flüssige Kohlenwasserstoffgemisch auch „White Petroleum“. Es eignet sich zur Produktion von Kerosin, die Bomber fliegen mit Kerosin.
Das ZDF und der Spiegel zitieren Wintershall Dea mit der Aussage, kein Gaskondensat an die russische Armee zu liefern und es eignet sich auch nicht für Kampfjets. Die Recherche-Teams von ZDF und Spiegel hingegen kommen zu einem anderen Ergebnis. Gazprom verarbeitet das Gaskondensat, zu Kerosin, für die Suchoi-Bomber.
Diese Bomber legen die Ukraine in Schutt und Asche. Vorzugsweise haben die russischen Jagdflieger zivile Einrichtungen in ihrem Visier. Wie die Recherchen ergeben haben, trotz Wintershall Dea-Dementis, mit „deutschem“ Gaskondensat.
Warum demonstrieren die aufgebrachten Wut-Bürger nicht vor der BASF? Wo bleiben die Kriegsgegner, die Waffenlieferungen an die sich verteidigenden UkrainerInnen heftig brandmarken? Und warum ist die BASF-Tochter Wintershall Dea trotz des russischen Krieges gegen die Ukraine weiterhin auf den sibirischen Ölfeldern operativ, in Kollaboration mit dem Kreml-Konzern Gasprom? Eine softe Neuauflage des Hitler-Stalin-Paktes, dem besonders die Ukraine zum Opfer fiel?
Zur Unternehmensgeschichte gehört für die beiden deutschen Unternehmen Wintershall und DEA auch ihre Rolle in Nazi-Deutschland. „Wintershall und DEA profitieren als für die Kriegswirtschaft strategisch wichtige Unternehmen von der Machtübernahme der Nationalsozialisten. In beiden Unternehmen werden Zwangsarbeiter eingesetzt und ausgebeutet; sie beteiligen sich auch an der Förderung von Erdölvorkommen in Ost- und Südeuropa“, heißt es selbstkritisch im Aufarbeitungsprojekt von Wintershall Dea. Erforscht wurde dabei auch die Nähe der damaligen Unternehmensführung zur NSDAP.
Eine selbstkritischer Umgang mit damals, diese Selbstkritik fehlt heute, besonders wenn es um die Kooperation mit Russland geht.
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