05-07-2022
Ja, warum Ukraine?
Diese Frage stellt offensiv und provokativ der französische Philosoph Bernard-Henri Levy. In seinem Film bekennt sich Levy zur Ukraine und zu ihrem Widerstand.

(FILES) This file photo taken on January 14, 2016 shows French philosopher and writer Bernard-Henri Levy posing in Paris. The globe-trotting French intellectual Bernard-Henri Levy made a dramatic late entry into the Cannes film festival on May 16, 2016, with a "close-up look" at the Kurds' battle against the Islamic State group in Iraq. The dashing self-styled "militant philosopher" made the documentary about peshmerga fighters leading the fight against IS with "just a small team in tow", the festival organisers said. / AFP PHOTO / JOEL SAGET
Von Wolfgang Mayr
Ein Teil der westlichen Öffentlichkeit und Gesellschaft zeigt Verständnis für Russland. Die angebliche Einkreisung durch die NATO, die angeblich bedrohte Sicherheit des größten Landes der Welt, die angebliche Dominanz von „Bandera-Banditen“, den hausgemachten ukrainischen Rechtsradikalen. In diesem Sinne fordern deutsche Intellektuelle und AutorInnen zu einer diplomatischen „Großoffensive“ auf. Ja die Deutschen und ihre Offensiven.
Völlig anders agiert der französische Philosoph Bernard-Henri Levy, nämlich solidarisch für die Ukraine. Wie schon in den 1990er Jahren, damals stellte sich Levy hinter die bosnischen Opfer des serbischen Aggressionskrieges. Damals wie heute stand und steht ein nicht unbeträchtlicher Teil der Linken an der Seite des Aggressors.
Levy war mit einem Team in der Ukraine unterwegs, mittendrin, schreibt die ARD, an der Front oder beim zivilen Widerstand, eine Aufforderung zum Handeln an Europa – und ein Hilferuf im Namen der Demokratie.
Nils Minkmar würdigt in der Süddeutschen Zeitung die Doku, weil Levy die deutliche Frage formuliert: Wie konnte es zum Krieg kommen.
Nils Markwardt lobt auf der Zeit Online den Dokumentarfilmer, weil er immer da ist, wo´s brennt und eindrückliche Bilder sprechen lässt. Nur bisweilen kippt der Doku in Kitsch, findet die Zeit, das Verlautbarungsorgan und die Plattform deutscher BedenkenträgerInnen.
Der unter schwierigen Umständen entstandene Film, schreibt Arte, ist das subjektive Zeugniseines engagierten Intellektuellen, ein Aufruf zum Handeln und zur Rettung der ukrainischen Demokratie.
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