Gute Nachrichten Teil 2 – Deutschlands Minderheiten: Neues Sinti- und Roma-Kulturzentrum in Heidelberg in Planung


Von Jan Diedrichsen

VOICES hat gute Nachrichten über die vier autochthonen Minderheiten / Volksgruppen (wann ist eine Minderheiten eigentlich „national“) in Deutschland – Sorben, Sinti und Roma, Dänen und Friesen – zu vermelden.

In Teil 2 gibt es für die Sinti und Roma in Deutschland gute Nachrichten. In Heidelberg soll ein neues Sinti und Roma-Kulturzentrum entstehen. Romani Rose spricht von einem „Gebäude mit Strahlkraft weit über Deutschland hinaus“.

Teil 1 der guten Nachrichten – hier, über die Lausitzer Sorben.

Sinti und Roma leben seit Jahrhunderten in Europa. In ihren jeweiligen Heimatländern bilden sie historisch gewachsene Minderheiten, die sich selbst Sinti oder Roma nennen, wobei Sinti die in West- und Mitteleuropa beheimateten Angehörigen der Minderheit, Roma diejenigen ost- und südosteuropäischer Herkunft bezeichnet. Außerhalb des deutschen Sprachraums wird Roma als Name für die gesamte Minderheit verwendet.

In Deutschland sind Sinti und Roma seit 600 Jahren beheimatet. Erstmals wurden sie 1407 in der Bischofsstadt Hildesheim urkundlich erwähnt. Nach Schätzungen leben in Deutschland heute etwa 60.000 deutsche Sinti und rund 10.000 deutsche Roma. Neben Deutsch sprechen sie als zweite Muttersprache die Minderheitensprache Romanes. Die deutschen Sinti und Roma leben im gesamten Bundesgebiet. (Minderheitensekretariat.de)

Ein in Kuben gegliedertes Gebäude mit öffentlichem Vorplatz und Café: Der Architekturwettbewerb für das neue Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg ist entschieden. (Hier eine Visualisierung des Projektes)

Der Wettbewerbsentscheid sei „ein großer Schritt zur inhaltlichen Erweiterung des Hauses und seiner Einrichtungen“, freute sich der Vorsitzende des Dokumentations- und Kulturzentrums, Romani Rose, bei der Vorstellung der prämierten Entwürfe. „Das Zentrum hat seit seiner Einweihung 1997 eine ungemeine Strahlkraft weit über Deutschland hinaus entwickelt und besitzt aufgrund seiner Einzigartigkeit als Institution unserer Minderheit einen internationalen Vorbildcharakter“, so Rose. „Unser Dank gilt Stadt, Land und Bund für die bisher geleistete Unterstützung. Wir haben große Hoffnung, dass nun auch die Mittel für Planung und Realisierung gefunden werden können.“

Die Planung von Neubau und Sanierung soll voraussichtlich 2022 beginnen. Die Preisträger und die weiteren Beiträge können bis zum 1. August 2021 besichtigt werden. Zusätzlich werden zwei Führungen mit den Mitarbeitern unseres Zentrums angeboten.

Die Finanzierung des Wettbewerbs wurde von der Stadt Heidelberg und dem Land Baden-Württemberg übernommen. Seit Januar dieses Jahres steuert die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, Vorplanungsmittel bei. Der Architekturwettbewerb schafft die Voraussetzungen, um die Erweiterung des Dokumentations- und Kulturzentrums valide zu planen und zu kalkulieren. Das Zentrum führt derzeit Gespräche, um die Realisierung des Siegerentwurfs finanzieren zu können.

Weitere Informationen – vom Dokumentationszentrum in Heidelberg.

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