19-12-2022
Vom afrikanischen Kolonialismus
Die Menschenrechtsorganisation IWGIA wirft afrikanischen Ländern routinemäßige Verletzung indigener Rechte vor
Von Wolfgang Mayr
Laut der neuen Studie von IWGIA verweigern afrikanische Staaten indigenen Völker politische Teilhabe und Mitsprache. IWGIA, der International Work Group for Indigenous Affairs, wirft den Machthabern vor, Entscheidungen zu treffen, die sich meist verheerend auf die Kulturen, Landnutzung und Umwelt der indigenen Völker auswirken.
Schwere Menschenrechtsverletzungen sind die Folge, genauso Zwangsenteignung und Vertreibung, heißt es in der IWGIA-Studie, „die das physische und kulturelle Überleben indigener Völker bedrohen.“ Ein Beispiel dafür: Die Regierung der Vereinigten Republik Tansania will mehr als 70.000 Massai von ihrem angestammten Land östlich des Serengeti-Nationalparks vertreiben. Ziel, das Land der Massai soll als Jagdgebiet an reiche Jäger verpachtet werden.
Der International Work Group for Indigenous Affairs (IWGIA) empfiehlt Staaten, Unternehmen und internationale Organisationen, die Menschenrechte indigener Völker zu respektieren und zu schützen, außerdem soll die indigene Beteiligung an Landnutzungsentscheidungen gaarantiert werden. IWGIA fordert auch internationale Naturschutzorganisationen auf, indigen geführte Naturschutzprojekte zu fördern und zu finanzieren, Unternehmen sollten Fonds für indigene Völker zu schaffen, die der Rohstoffindustrie ausgesetzt sind.
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