Ukraine-Krym: Seit der russischen Annexion wird die Halbinsel militarisiert

In den vergangenen elf Jahren russischer Besatzung wurde aus der Krym eine Militär-Hochburg

CrimeaSOS. linktr.ee

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Von Wolfgang Mayr

 

Der angebliche “russische Sehnsuchtsort” Krym wird seit einer Dekade gezielt russifiziert. Die ukrainische und besonders die krymtatarische Vergangenheit wird “gesäubert”, ausgelöscht.

Mit ihren “Filtrationslagern” machte die russische Besatzungsmacht pro-ukrainische Aktivisten ausfindig. In diesen Lagern werden und wurden Gefangene psychisch schwer unter Druck gesetzt. Die Besatzer suchen und jagen angebliche russische “Staatsfeinde”.

Gleichzeitig fand ein staatlich organisierter Zuzug von 800.000 “treuen” russischen Staatsbürgern statt, mehr als 20.000 Männer wurde in die Besatzungsarmee zwangseingezogen. Die Krym wird in eine russische Militärhochburg umgebaut. Zu den Hauptopfern zählen die Krymtataren.

Aus der östlichen Ukraine, zusammengebombt, ethnisch gesäubert, deportierte die Besatzungsmacht an die 20.000 Kinder nach Russland.

Die Organisationen CrimeaSOS und die Ukrainische Helsinki Menschenrechtsunion werfen Russland vor, ein System der Unterwerfung errichtet zu haben.

Im Visier der russischen Besatzer der Krym sind besonders die Krim­ta­ta­ren. Laut des Krim­ta­ta­ri­schen Resour­cen Zen­trums waren von den 387 poli­ti­schen Gefan­ge­nen 238 Ver­tre­ter des krim­ta­ta­ri­schen Volkes. Von den derzeit 177 poli­ti­schen Gefan­ge­nen in rus­si­schen Straf­ko­lo­nien sind 108 Krim­ta­ta­ren, ihr Bevölkerungsanteil nur etwa 12–15 Prozent, schreiben Krista-Marija Läbe und Daria Stanchuk auf “Ukraineverstehen”.

Ihr Fazit, das Bewußtsein der Menschen wird “militarisiert”, die ukrainische und die krimtatarische Sprache werden ausgegrenzt, das kulturelle Erbe der Krimtataren fällt unter ein staatliches Verbot. Krimtataren dürfen nicht mehr an die stalinistischen Deportationen von 1944 erinnern.

Dieser “russische Sehnsuchtsort”, die Krym, dient für die russische Aggressionsarmee als gigantisches Nachschub-Depot. Und in diesem Depot gehen die “grünen Männchen” rücksichtslos gegen tatsächliche und mutmaßliche krymtatarische Aktivist:innen vor.

Zu den prominentesten Opfern der russischen Repression zählte der Journalist Nariman Dzehelyal. Er versuchte auf verschiedenen Veranstaltungen in West-Europa und in den USA auf die Lage seiner krymtatarischen Landsleute aufmerksam zu machen. 2021 nahmen die russischen Besatzungsbehörden Dezhelyal fest und verurteilten ihn zu 17 Jahren Haft. Sein Engagement galt als staatsfeindlich, antirussisch. Aufgrund eines Gefangenenaustauschs kam Dezhelyal frei.

Seitdem engagiert sich Dezhelyal für die Freilassung der mehr als hundert krymtatarischen politischen Häftlinge.

Aufgrund des Deals zwischen US-Präsident Trump und dem russischen Kriegspräsidenten Putin fallen die russisch besetzten Gebiete an den russischen Aggressor. Die Krym auf alle Fälle, ließ Trump seinen lupenreinen demokratischen Männerfreund Putin wissen.

Ein Schlag ins Gesicht der krymtatarischen und pro-ukrainischen Bevölkerung der Krym – die ständig schrumpft – ist die Aussage von US-Präsident Trump, dass die Krym russisch bleibt. Die “neue Weltordnung” der Marke Trump-Putin wird real.

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