Silvio Berlusconi verteidigt den russischen Kriegspräsidenten

Simon Constantini versteht nicht, warum sich so viele Südtirolerinnen eine Loslösung von Italien nicht vorstellen können.

Simon Costantini

Von Simon Constantini

Berlusconi und seine Forza Italia, eine nationalliberale Partei, sitzen im Europaparlament in der Fraktion der Europäischen Volkspartei EVP. Die Fraktion auch der CDU/CSU. Fraktionsvorsitzender Manfred Weber von der CSU engagierte sich im Wahlkampf für Berlusconi. Simon Constantini kommentierte auf seinem Blog Brennerbasisdemokratie:

Die russischen Truppen hätten in einer Woche Kyjiw erreichen, die von Wolodymyr Selenskyj mit einer aus „anständigen Personen“ bestehenden Regierung austauschen und in einer weiteren Woche nach Russland zurückkehren sollen. Er verstehe nicht, warum sich die russischen Truppen jetzt in der Ukraine ausgebreitet haben, denn seiner Meinung nach hätten sie rund um Kyjiw (und nicht schon vor der ukrainischen Grenze) stehen bleiben sollen.

Das hat der ehemalige Regierungschef und diesjährige Kandidat zum Amt des Staatspräsidenten Silvio Berlusconi (FI) — persönlicher Freund von Wladimir Putin — im ersten Programm der Rai im Rahmen der Sendung Porta a Porta gesagt.

Wenn ich so unfassbare Aussagen höre, frage ich mich noch mehr als sonst, warum sich so viele Südtirolerinnen eine Loslösung von diesem Staat nicht vorstellen können.

Berlusconi beeinflusst das politische und gesellschaftliche Geschehen in Italien seit Jahrzehnten massiv, brüstet sich offen damit, die Faschistinnen legitimiert und an die Regierung geführt zu haben und hat den kulturellen Nährboden für eine hoffentlich noch abzuwendende Regierung Meloni geschaffen — in deren Koalition er sogar noch gemäßigt aussieht.

Und trotzdem gibt es in Südtirol keine breite Debatte darüber, wie wir unsere Zukunft eigenständig gestalten könnten — unabhängig von Regierungen, die wir nicht gewählt haben.

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