Peking 2022: Fackel-Protest gegen die Winterspiele in China

Von Wolfgang Mayr

Gekonnt schirmten Sicherheitskräfte und Polizisten die olympische Feuer-Zeremonie vor Demonstranten ab. Die Welt sah deshalb nur harmonische Bilder, keine Proteste. Wie von China und vom IOC gewünscht.

Den rituellen Auftakt der Olympischen Winterspiele in Athen versuchten einige AktivistInnen zu stören. Bei der Entzündung des olympischen Feuers im Marmor-Stadion der ersten Spiele protestierten Demonstranten gegen die chinesischen Ausrichter der Winterspiele. Sie versuchten eine tibetische Flagge zu entrollen. Sicherheitsleute schritten ein und beschlagnahmten die Tibet-Fahne.

Drei weitere Demonstranten wurden im Vorfeld von der Polizei verhaftet. Sie hatten auf der Akropolis über Athen Spruchbänder angebracht, „befreit Tibet“, „boykottiert Peking 2022“, „Revolution von Hongkong“, außerdem hissten sie die Fahne des unabhängigen Tibet und schwenkten Fackeln.

Den olympischen Sicherheitsleuten und der griechischen Polizei ist es gelungen, die Demonstranten aus dem Radar der TV-Kameras zu drängen. Die Olympia-Bürokraten blieben so unter sich, allen voran IOC-Präsident Thomas Bach. Zweifelsohne gekonnt inszeniert, das IOC ist somit auf Augenhöhe mit der chinesischen KP, auch eine Meisterin der Inszenierung von Macht und Herrlichkeit.

Die griechischen Behörden reagierten im vorauseilendem Gehorsam gegenüber China. Der KP-Staat kontrolliert den größten Hafen des Landes, Piräus und mischt auch im Energiesektor kräftig mit (Geopolitik – Griechenland wird Chinas Tor nach Europa – DNN – Dresdner Neueste Nachrichten.

Der Protest in Athen war ein leiser Versuch, auf den totalitären Ausrichter der olympischen Winterspiele in diesem Winter hinzuweisen.

„Die Olympischen Spiele in China drohen zu einer Groteske zu werden. Sie sollen in einem Land ausgetragen werden, das die universellen Menschenrechte verachtet und seine Minderheiten rücksichtslos unterdrückt“, sagt Jasna Causevic von der Gesellschaft für bedrohte Völker.

Die chinesische Strategie geht auf. Trotz des aggressiven staatlichen Vorgehens gegen die eigene Bevölkerung schweigen die westlichen Demokratien, ordnen sich den Pekinger Wünschen unter, auch jenen der Konzerne. Die chinesische Weltmacht setzt sich spielend leicht durch. Menschenrechte, Fehlanzeige. „Die Spiele sind für Peking ein Propaganda-Instrument. Jedes Sponsoring dieser Winterolympiade entspricht einem Sponsoring der Propaganda der Kommunistischen Partei“, wirft Causevic der sponsorisierenden Allianz vor. „China möchte seinen globalen Einfluss vergrößern und sein Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell als Alternative zur westlichen Ordnung darstellten.“

Laut Causevic begeht China einen Völkermord an der uigurischen Nation sowie schwere Verbrechen in Tibet, in der Inneren Mongolei und in Hongkong. Die Olympischen Spiele in Peking dienen dem totalitären kommunistischen Staat dazu, gravierende Menschenrechtsverbrechen wie den Genozid am uigurischen Volk zu vertuschen, sagt Dolkun Isa vom „Weltkongresses der Uiguren“.

Pechino 2022. Accesa la fiaccola, protesta a Olimpia: attivisti sventolano la bandiera del Tibet (msn.com)

Tibetische Aktivisten nach Protest in Athen festgenommen (sport1.de)

Proteste gegen Olympische Winterspiele Peking 2022 in Athen und Olympia – GRIECHENLAND.NET

Olympia 2022: Olympische Flamme für Peking entzündet – Tibet-Proteste stören Zeremonie – DER SPIEGEL

GfbV kritisiert Menschenrechtslage in China und die IOC-Rolle (sport1.de)

Dossier022020.cdr (gfbv.de)

Sponsoring der Olympischen Spiele in Peking (gfbv.de)

 

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