Neofaschist als Minderheitensprecher der Ladiner?

Der Bozner Alessandro Urzi´ von den rechtsradikalen Fratelli d´Italia „verkauft“ sich als parlamentarisches Sprachrohr der Ladiner

Von Simon Constantini

Alessandro Urzì  von der Fratelli d´Italia aus Bozen, gewählt in Vicenza in der Region Venetien, versucht sich verzweifelt als Minderheiten-Vertreter. Er will im Parlament nicht nur über, sondern auch für Südtirol sprechen. Der Neofaschist präsentiert sich als Ansprechpartner für die ladinische Minderheit.

Auf  Seite eins ihrer aktuellen Ausgabe befasst sich die Usc di Ladins damit, dass Alessandro Urzì angeblich von den Ladins Dolomites zum Ansprechpartner im italienischen Parlament erkoren worden sein soll. Das wiederum findet das ladinische Wochenblatt alles andere als lustig.

Die Bewegung, die diese Anerkennung ausgesprochen haben soll, existiere faktisch nicht mehr, so wie es auch ganz allgemein keine unabhängige politische Vertretung der Ladinerinnen mehr gibt, erklärt Usc di Ladins.

In dem Leitartikel wird denen, die mit dem in Venetien gewählten italienischen Rechtsradikalen kuscheln, folgerichtig die Legitimität abgesprochen, dies im Namen der Ladinis Dolomites zu tun, einer historischen Bewegung, die — so die Redaktion — vielleicht eines Tages wieder auferstehen könnte.

Nicht nur weist die Usc in diesem Zusammenhang auf die „faschistische Flamme“ im Parteisymbol von Fratelli d´Italia hin; sie stellt auch klar, dass der Vorfall keineswegs nur als Provokation verstanden werden könne. Vielmehr handle es sich bei der Stellungnahme der angeblichen Ladins Dolomites um eine handfeste Beleidigung aller Aktivistinnen, die sich in der seit dem Faschismus zerrissenen Ladinia engagieren.

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