31-03-2022
Mariupol – das ukrainische Srebrenica?
Tschetschenische Söldner wüten in der zusammengebombten Hafenstadt
Von Wolfgang Mayr
„Es geht dem russischen Präsidenten Putin um die Auslöschung Mariupols“, sagt Marieluise Beck vom Zentrum für Liberale Moderne Web.de. Anders könne man die Zerstörung nicht nennen. Marieluise Beck und Ralf Fücks halten sich derzeit in der Ukraine auf.
Grosny, Aleppo, Homs und Srebrenica stehen als Städtenamen für den Schrecken des Kriegs. Die tschetschenische Hauptstadt Grosny wurde während der Tschetschenien-Kriege in den 90er- und Nullerjahren großflächig zerstört. In der bosnischen Kleinstadt Srebrenica töteten bosnische Serben im Juli 1995 mehr als 8.000 bosniakische Jungen und Männer. In Syrien bombt die russische Luftwaffe seit acht Jahren Städte in Schutt und Asche.
Im aktuellen Krieg Russlands gegen die Ukraine steht nun der Name Mariupol für besonderes Leid. Tschetschenische Kämpfer und Söldner drängen die russische Armee-Führung auf die Einnahme der belagerten Stadt.
„Putin hofft, das Gebiet dauerhaft besetzen zu können, damit das Asowsche Meer vollkommen in seine Hand zu bringen und damit Russlands Herrschaft über die Schwarzmeerküste auszuweiten“, vermutet Beck. „Wenn Mariupol fällt, ist der Weg nach Odessa für das russische Militär offen.“
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