Kanada-Bundesregierung: Indigene mit dabei

Premierminister Carney berief drei indigene Abgeordnete in sein Kabinett

Mandy Gull-Masty von den Quebec Crees gewann für Carneys Liberaler Partei den Wahlkreis in Abitibi-Baie-James-Nunavik-Eeyou im nördlichen Quebec. Foto: newspaperintertriballife

Mandy Gull-Masty von den Quebec Crees gewann für Carneys Liberaler Partei den Wahlkreis in Abitibi-Baie-James-Nunavik-Eeyou im nördlichen Quebec. Foto: newspaperintertriballife

Von Wolfgang Mayr

 

Für IndianCountryToday war es ein historischer Tag. Der liberale Premier Mark Carney ernannte drei indigene Parlamentsabgeordnete zu Minister:innen in seiner Regierung.

Mandy Gull-Masty von den Quebec Crees gewann für Carneys Liberaler Partei den Wahlkreis in Abitibi-Baie-James-Nunavik-Eeyou im nördlichen Quebec. Bisher fest in der Hand des Bloc Quebecois. Gull-Masty ist Ministerin für die indigenen Dienste.

Rebecca Chartrand setzte sich im Norden Manitoba gegen Nikki Ashton von der New Democratic Party durch. Chartrand, ein Anishinaabe/Inninew/Dakota/Métis

Buckley Belanger wurde als Staatssekretär für ländliche Entwicklung in das Kabinett berufen. Er ist in der gesamten Provinz Saskatchewan gewählt worden.

In vielen abgelegenen Landgemeinden verhalfen die indigenen Wählenden den Liberalen zum Sieg. Sie waren das berühmte Zünglein an der Polit-Waage.

Rebecca Alty wurde zur Ministerin für die Beziehungen zwischen der Krone und den Ureinwohnern ernannt. Alty ist nicht indigen, repräsentiert aber die Nordwest-Territorien und eine bedeutende indigene Bevölkerungsgruppe.

 

Indigener Applaus

Die Federation of Sovereign Indigenous Nations FSIN begrüßte die Berufung von Alty, die ehemalige Bürgermeisterin von Yellowknife kann “wertvolle Perspektiven und Erfahrungen aus dem Norden in die Arbeit mit indigenen Gemeinschaften einbringen”.

“Die Ernennung dieser beiden versierten Frauen in die Leitung wichtiger indigener Ressorts ist ein positiver Schritt für die Regierung von Premierminister Carney, um die Versöhnung voranzutreiben und die Prioritäten der First Nations anzugehen”, lobte FSIN-Vorsitzender Bobby Cameron. Auch die Präsidentin des Nationalrats der Métis, Victoria Pruden, freute sich über die Berufung der indigenen Parlamentarierinnen in die Regierung.

Laut Pruden sind das gute Voraussetzungen mit der liberalen Bundesregierung zusammenzuarbeiten, um die Métis-Nation zu festigen und zu stärken. Und zwar partnerschaftlich, von Regierung zu Regierung, von Nation zu Nation, auf Augenhöhe, um die Rechte, Interessen und Prioritäten der Métis Nation zu fördern, ergänzte Victoria Pruden. Dazu gehören die Stärkung der Métis-Wirtschaft, die Bekämpfung der Inflation, die Aus- und Weiterbildung der Arbeitnehmenden, dem Kampf gegen den Klimawandel sowie die Datensouveränität der Métis.

Die Versammlung der Häuptlinge von Manitoba würdigte zudem die wachsende Präsenz und Führungsrolle von Frauen der First Nations auf Bundesebene.

Auch die Vorsitzende der Häuptling-Versammlung, Kyra Wilson, kündigte eine Zusammenarbeit mit der liberalen Bundesregierung an. “Wir freuen uns darauf, mit diesem Team respektvolle Beziehungen zwischen den Nationen aufzubauen und sicherzustellen, dass die Verpflichtungen, die die Liberale Partei mit uns First Nations eingegangen ist, vollständig umgesetzt werden.”

 

Partnerschaft zwischen Bund und First Nations

Premierminister Carney unterstrich die Partnerschaft mit den den Provinzen, den Territorien und den indigenen Völker. Carney ging auch auf Pläne der ölreichen Provinz Alberta ein, sich von Kanada abspalten zu wollen. Carney betonte, Kanada ist nur eine Nation, eine Konföderation, die auf der Vereinigung von Völkern basiert, Franzosen, Engländern und Indigenen. Sein Ansatz und seiner Regierung wird sein, diese Realität zu widerspiegeln und die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten zu suchen.

Die Liberalen sind trotz ihres Wahlsieges auf die Zusammenarbeit mit anderen Parteien angewiesen. Carney-Vorgänger Justin Trudeau einigte sich mit der New Democratic Party NDP auf ein Programm und sicherte sich damit deren Unterstützung.

Möglicherweise, vermutet IndianCountryToday, wird diese fraktionsübergreifende Zusammenarbeit fortgesetzt. Die NDP verlor bei den Parlamentswahlen viele Stimmen an die Liberalen. Trotzdem könnten sie, wie der Bloc Quebecois auch, in der Bundespolitik eine wichtige Rolle spielen, analysiert IndianCountryToday.

Von den sieben NDP-Parlamentsabgeordneten sind zwei Indigene. Leah Gazan von der Wood Mountain Lakota Nation in Saskatchewan und die Inuk Lori Idlout aus dem autonomen Nunavut-Territorium.

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt und es gelten die Datenschutzbestimmungen und Nutzungsbedingungen von Google

Zurück zur Home-Seite