Hinrichtung im Iran: Vier Kurden ermordet

Kurz vor Jahresschluss wurden drei Männer und eine Frau in der Provinz West-Aserbaidschan exekutiert. Irans Sicherheitsdienste hatten die Gruppe bereits Ende Oktober 2022 festgenommen.

Von Jan Diedrichsen

Iran hat im vergangenen Jahr landesweit mindestens 580 Menschen hingerichtet, ein deutlicher Anstieg gegenüber 314 im Jahr 2021. Laut dem im Mai veröffentlichten Jahresbericht von Amnesty International ist der Iran damit das Land mit der zweithöchsten Rate an bekannten Hinrichtungen im Jahr 2022.

Viele Menschen werden wegen Drogendelikten hingerichtet, was Amnesty International im Juni als einen „tödlichen Krieg gegen die Armen“ bezeichnete, der sich gegen benachteiligte und marginalisierte Gemeinschaften richtet.

Die Todesstrafe wird auch systematisch zur Unterdrückung von Minderheitengruppen wie Kurden und Belutschen eingesetzt, die an den letztjährigen Jin Jiyan Azadi-Protesten beteiligt waren.

Iran hat im Jahr 2023 148 kurdische Gefangene hingerichtet, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr, wie die Hengaw Organisation für Menschenrechte berichtet. Die Hinrichtungen von Kurden in iranischen Gefängnissen stiegen um 177 Prozent im Vergleich zu 2022, als 52 Gefangene hingerichtet wurden, so die Organisation.

Kurz vor Jahresschluss sind vier weitere Todesurteile in die traurige Statistik aufzunehmen. Den vier Getöteten wurde unter anderem Sabotage und Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst Mossad vorgeworfen. Die drei Männer und eine Frau wurden in der Provinz West-Aserbaidschan exekutiert. Irans Sicherheitsdienste hatten die Gruppe bereits Ende Oktober 2022 festgenommen.

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