Es gab viele Kamloops

Über die schwierige Versöhnung – die Geschichte indigener Kinder in Kanada

Von Wolfgang Mayr

Peter Mücke berichtet im Breitengrad auf Bayern2 über die Folgen der radikalen kanadischen Assimilierungspolitik gegenüber den Ureinwohner-Gemeinschaften. In seiner Reportage werden auch erste Schritt zu einer schwierigen Versöhnung aufgezeigt.

Die Entdeckung vieler Gräber auf dem Gelände eines ehemaligen Internats für Kinder aus Ureinwohner-Familien – nicht nur auf der Kamloops Indian Residential School – hat Kanada an ein grauenhaftes Kapitel seiner Geschichte erinnert. Dabei wurden bei den Opfern und ihren Angehörigen Wunden aufgerissen.

Zwischen 1870 und 1996 waren 150.000 Kinder von Ureinwohnern und gemischten Paaren von ihren Familien getrennt und in Internate – in Residential Schools – zwangseingewiesen worden, um sie zur Anpassung zu zwingen. Erklärtes Ziel: Dem Kind den Indianer austreiben. 

Nach Schätzungen sind mehrere Tausend Kinder in den Schulen gestorben. Ursache, meist Unterernährung und Krankheiten. Die, die überlebt haben, waren häufig Misshandlungen und sexueller Gewalt ausgesetzt. 

Die meisten der Internate wurden im Auftrag der kanadischen Regierung von Kirchen und religiösen Ordens-Gemeinschaften betrieben. Schon lange hatten Angehörige deshalb eine Entschuldigung des Papstes gefordert. Es dauerte bis Juli 2022, bis Papst Franziskus auf seiner Kanada-Reise mit Opfern traf.  

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