Die Yagán sind verstummt

Mit dem Tod von Christina Calderón hört das Yagán auf zu existieren. Die letzte Muttersprachlerin ist 93-jährig in Magallanes in Süd-Chile gestorben.

Von Wolfgang Mayr

Christina Calderón,Sängerin, Ethnografin und Schriftstellerin, engagierte sich ein Leben lang der Erhaltung der Kultur der Yagán, ihrer  Sprache,  erzählte deren Geschichte und Legenden. Mit ihrem Tod stirbt die südlichste Sprache der Welt aus, schreibt die Plattform amerika21. Sie hinterlässt ein Wörterbuch Yagán-Spanisch.

„Lebender menschlicher Schatz“

Calderón, deren Muttersprache nicht das Yagán ist, erhielt von der chilenischen Regierung den Titel „lebender menschlicher Schatz“. Die Auszeichnung wird in Chile an Bewahrer*innen des immateriellen Kulturerbes vergeben. Calderóns jüngste Tochter Lidia Gonzáles Calderón machte den Tod ihrer Mutter öffentlich. Lidia Gonzales gehört zu den 155 Vertreter*innen, die im Verfassungskonvent derzeit eine neue chilenische Verfassung ausarbeiten.

Kolonisierung und die Folgen

Die 1.600 Yagán leben im äußersten Süden Chiles. Ihre Sprache, das Yagán, besteht aus 32.400 Wörtern. Das Yagán war schon lange vom Aussterben bedroht, schreibt amerika21: „   da Mischehen zwischen Kolonisator*innen und Indigenen, die Evangelisierung und der kulturelle Druck der Kolonisierung die Tradition der mündlichen Überlieferung unterbrochen haben“. Als „isolierte“ Sprache gehörte das Yagán keiner anderen Sprachfamilie an.

Ein Vermächtnis ganz aus dem Süden

2003 verstarb Cristina Calderóns Schwester Úrsula. Cristina musste damals feststellen, dass sie nun als einzige Yagan-Sprechende übriggeblieben war. Gemeinsam mit ihrer Enkelin veröffentlichte Cristina ein Wörterbuch vom Yagán ins Spanische, publizierte eine Sammlung von Märchen und Gedichten der Yagán mit dem Titel Hai Kur Mamašu Shis (Ich will dir eine Geschichte erzählen).

Die Reise der Yaghan ist zu Ende

In den fernen 1980er Jahre brachte der Flötenspieler Dario Domingues die Musik der Yaghan nach Europa. Der argentinische Yaghan Dominques widmete seine Kunst seinem Volk, das Opfer eines kolonialistischen Genozids wurde.  Der Trikont-Verlag in München veröffentlichte einige Tonträger mit Dario Domingues. Besonders gelungen „Die Reise der Yaghan ist zu Ende

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