Boykottiert Putin

In einem Offenen Brief fordern europäische Intellektuelle einen Importstopp für russisches Öl und Gas.

Von Wolfgang Mayr

Eine ganze Reihe von Persönlichkeiten appelliert an die EU und ihre Mitgliedsstaaten, auf russisches Öl und Gas zu verzichten. Zu den Unterzeichnern des Aufrufs zählen beispielsweise Char­lotte Knob­loch, ehe­ma­lige Vize­prä­si­den­tin des Jüdi­schen Weltkongresses, der CDU-Politiker Norbert Röttgen, Con­stanze Stel­zen­mül­ler vom Broo­kings Insti­tu­tion in Washing­ton, der Berliner Pianist Igor Levit und der bei Putin in Ungnade gefallene Oligarch Michail Cho­dor­kow­ski.

Die Unterzeichnenden erinnern daran, dass seit Beginn der rus­si­schen Inva­sion der Ukraine die EU rus­si­sches Öl, Gas und Kohle im Wert von bald 20 Mil­li­ar­den Euro importiert hat. Diese Devisen halten die Kriegs­ma­schine am Laufen.

Der geforderte Boykott, ein Kraftakt zweifelsohne, finden die Unterzeichner, aber bitter notwendig: „Die Euro­päi­sche Staa­ten­ge­mein­schaft muss alles in ihrer Macht Ste­hende unter­neh­men, um den ver­nich­ten­den Krieg gegen die Ukraine, die Zer­stö­rung ganzer Städte und unend­li­ches Leid der Zivil­be­völ­ke­rung aufzuhalten,“ heißt es im Appell.

Ein Appell, der von Unter­neh­merInnen, außen­po­li­ti­schen Expert/​innen, Wissenschaftler/​innen, ehe­ma­li­gen und aktu­el­len Abge­ord­ne­ten sowie zahl­rei­chen Ver­tre­tern der Zivil­ge­sell­schaft mitgetragen wird. Sie alle eint der Appell, „unserer his­to­ri­schen Ver­ant­wor­tung des `Nie wieder´ ange­sichts des rus­si­schen Angriffs­kriegs gegen die Ukraine gerecht zu werden“, begründet das Zentrum Liberale Moderne die Initiative. Es ist eine großen Kraft­an­stren­gungnotwendig, um die Folgen des zeitlich begrenzten Boykotts gegen Russ­land abzufedern. „Aber die Kosten eines halb­her­zi­gen Han­delns könnten sehr viel höher werden,“ warnen die AutorInnen des Offenen Briefes.

Deutsch­land hat … immer wieder beschwo­ren, zitiert das Zentrum Liberale Moderne den Pazifisten-Slogan, dass es „Nie Wieder“ Erobe­rungs­kriege und Ver­bre­chen gegen die Mensch­lich­keit geben darf, „heute ist die Stunde gekom­men, dieses Gelöb­nis ein­zu­lö­sen. Es müsse alles ver­su­cht werden, Putins Kriegs­ma­schine mit poli­ti­schen und öko­no­mi­schen Mög­lich­kei­ten zu stoppen.“

„Es geht um unsere Ver­ant­wor­tung vor der Geschichte und um Europas Zukunft. Wir müssen handeln. Jetzt.“

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