Von Wolfgang Mayr

Mit nahmhaften Filmen waren galicische Filmemacherinnen auf dem Festival in Bozen vertreten, schreibt Martin Hanni auf salto.bz. Auf einem Talk diskutierten der in Bozen lebende Ricardo Apilánez, die Produzentin Beli Martínez, der Filmkritiker Jaime Pena und der Regisseur Eloy Enciso über den galicischen Film.

Auf dem Festival zu sehen waren die Produktionen Eles Transportan a Morte von Helena Girón und Samuel M. Delgado und Longa Noite von Enciso und noch einige mehr.

Was kennen wir von Galicien? Waldbrände, den Faschisten Franco, den Jakobsweg, listet Hanni in „Am Rande (Europas) notiert“ auf. In der Autonomen Gemeinschaft Galicien leben 2,7 Millionen Einwohner, diese kleine eigensinnige Region am Atlantik entwickelte ein neues Kino, das sich auf dem Bolzano Film Festival Bozen 2023 vorstellen konnten.

Im Festival-Talk sagte Kritiker Pena: „In nur wenigen Jahren entwickelte sich das galicische Kino von einem Industriekino ohne internationale Ausrichtung zu einem Kino, das sich auf neue Erzählungen einstellte“. Laut Pena setzten die FilmemacherInnen zunächst auf Dokumentarfilme, wandten sich dann zunehmend der Fiktion zu, doch der Ursprung im Non-Fiction-Bereich ist in vielen Filmen sehr präsent“. 

Der demokratische Neustart Spaniens, nach dem Tod des Diktators Franco – ein gebürtiger Galicier und wie der Kubaner Fidel Castro auch – ließ die Regionen der „historischen Nationalitäten“ aufblühen. Galicien, Katalonien, Navarra und das Baskenland wurden zu autonomen Regionen, Spanien im Ansatz zu einem Regionalstaat.  

Im nächsten Podcast auf Voices kommt die alewitisch-kurdisch-deutsche Regisseurin Ayse Polat zu Wort. Sie stellte auf dem Bozner Filmfestival ihren preisgekrönten Film „Im toten Winkel“ vor.