07-02-2025
USA/Gaza: Palästinenser raus
Nicht mehr palästinensische Heimat, sondern Riviera der Schickeria des Nahen Ostens?
Karte des Gazastreifens. Theganareport.com
Von Wolfgang Mayr
Es gibt keine Entschuldigung, keine Begründung und keine Erklärung für die Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023. Die entgrenzte sexuelle Gewalt gegenüber Mädchen und Frauen, die Brutalität gegen Jungen und Männer war eine kaltschnäutzige Absage der Hamas-Faschisten an ein anzustrebendes friedliches Zusammenleben.
Mit ihren grenzenlosen Gewalttaten nahmen die Hamas-Killer den nachfolgenden Krieg der israelischen Armee in Gaza bewusst in Kauf. Mit allen seinen Folgen. Die Hamas kann nur bestehen, wenn Krieg herrscht. Mit der Hamas wird es, kann es keinen Frieden geben.
Ein anderer Faschist, so bezeichnete der ehemalige US-Generalstabschef Mark Milley Donald Trump, „entwickelte“ sein Konzept gegen die Hamas. Die palästinensischen Bewohner von Gaza sollen aus- und umgesiedelt werden, in die arabischen Nachbarstaaten. Gaza steht also eine „ethnische Säuberung“ bevor.
Die israelische Rechte applaudierte, damit würde ihr lang gehegter Wunsch in Erfüllung gehen, die abermalige jüdische Besiedelung des Gaza-Streifens.
Konservative in Europa, Politiker wie Journalisten, lobten Trump für seine angebliche kreative Idee, aus der Schuttlandschaft von Gaza die Riviera des Nahen Ostens zu gestalten. Mit Kritik an der dafür notwendigen Vertreibung der Palästinenser hielten sich die Konservativen vornehm zurück. Denn, so die konservativen Schlafwandler, Trump wird es schon so nicht meinen.
Wenn Täter sich entrüsten
Die arabischen Nachbarn, die Hamas freundlichen Staaten Türkei, China und Russland lehnen die Trump-Pläne entrüstet ab. Pharisäer, die arabischen Staaten zwischen Marokko und dem Irak vertrieben einen Großteil der nicht-arabischen und nicht-muslimischen Bevölkerungen, die Türkei drangsaliert die eigene kurdische Bevölkerung und plant ethnische Säuberungen in Rojava, unterstützte – gemeinsam mit Israel – Aserbaidschan bei der Vertreibung der Armenier aus Arzach, Berg-Karabach.
Und die beiden angeblichen antikolonialistischen Staaten Russland und China praktizieren seit Jahrzehnten ethnische Säuberungen, Russland aktuell in seinem Eroberungskrieg in der Ukraine.
Grönland, Kanada, Panama-Kanal, Gaza
In diesen Club reihen sich nun die USA des Donald Trump ein. Er will Grönland kaufen. Lassen die Inuit sich nicht kaufen, besetzt die US-Army die begehrte Insel. Auf der Annexionsliste steht auch noch der Nachbarstaat Kanada und zurückholen will sich Trump den Panama-Kanal. Und weil er schon dabei ist, Amerika greater zu machen, nimmt er Gaza gleich mit. Nach dem Krieg, wenn Israels Armee Gaza vollständig plattgewalzt hat.
Trumps Schwiegersohn Jared Kuschner, „Immobilien-Entwickler“ wie sein Schwiegervater, will den Elendsstreifen Gaza in eine Art Manhattan am Mittelmeer umgestalten. Pech nur, dass dort Menschen leben. Kuschner und Trump gehen aber davon aus, dass Ägypten und Jordanien die Palästinenser zum Umsiedeln einladen.
Freiwillige Umsiedelung?
Die israelische Rechte verfolgt ein anderes Konzept. Europäische Staaten, die für einen Palästinenser-Staat werben, sollen die Gaza-Bewohner „übernehmen“. Zum Beispiel Spanien und Irland. Vielleicht denken die israelischen Rechtsradikalen daran, die Aussiedlungswilligen mit staatlichen Prämien zu unterstützen. Vorbild die USA, die kündigungswilligen öffentlichen Bediensteten eine Abfindung ausbezahlen.
Wie immer man dieses Gaza-„Projekt“ auch schönredet, es ist ein Konzept der ethnischen Säuberung. Um- oder aussiedeln ist Vertreibung, ein Verbrechen. Die Gründerväter der USA waren Experten für ethnische Säuberungen, die israelische Rechte und ihre radikalen Siedlersympathisanten denken schon seit langer Zeit an die Annexion des Gaza-Streifens und des Westjordan-Landes. Erez Israel, das Land zwischen Jordan und Mittelmeer, from the River to the Sea.
Setzt Trump seinen Gaza-Traum um, und warum sollte er das nicht tun, reiht sich Israel ein in den Club der ethnischen Säuberer.
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