Thomas Benedikter
Thomas Benedikter
Thomas Benedikter ist Wirtschafts- und Politikwissenschaftler, Publizist, tätig für POLITiS (Politische Bildung und Forschung in Südtirol) und für die Freie Universität Bozen. Er hat seit 1998 verschiedene Studien und Monographien zu Autonomie, zum Minderheitenschutz und zu ethnischen Konflikten publiziert.
Der Autonomieexperte schreibt in unregelmäßiger Folge für VOICES über Autonomie in Europa.
Sein Buch: „100 Jahre moderne Territorialautonomie – Autonomie weltweit. Hintergründe, Einschätzungen, Gespräche“, wurde vielfach gelobt und ist als Standardwerk für Fragen der Autonomie unverzichtbar.
Hier zu den Beiträgen:
Autonomie für die Westsahara: Ausweg aus dem Konflikt?
Seit mehr als vierzig Jahren haben Zehntausende von marokkanischen Soldaten einen Sandwall aufgehäuft, der sich 2.400 Kilometer durch die westliche Sahara zieht. Der Wall ist vom Königreich Marokko seit den 1980er Jahren zum Grenzschutz errichtet worden, nach der Chinesischen Mauer und dem römischen Limes wohl die zweitlängste jemals gebaute Grenzbefestigung. Der mit Stacheldraht und unzähligen Landminen gesicherte Grenzwall teilt ein Gebiet mit 266.000 km2, bekannt als Westsahara, die von Marokko als „seine Sahara-Region“ bezeichnet wird.
Autonomie für den Sindschar im Irak?
Nach mehrfachen Völkermordverbrechen verlangen die Jesiden des Sindschar vom Irak nicht nur mehr Schutz, sondern auch echte Selbstverwaltung nach demokratischen Prinzipien innerhalb der Staatsgrenzen. Ein erneuter Genozid könnte zur völligen Vernichtung einer der ältesten religiösen Gemeinschaften im Nahen Osten führen.
Die Cordillera-Region auf Luzon: Territorialautonomie als Lösung
In zahlreichen Staaten gibt es derzeit Spannungen zwischen der Staatsregierung und regionalen Gemeinschaften, kleineren Völkern oder nationalen Minderheiten. Diese Konflikte sind oft auf die systematische Diskriminierung ganzer Volksgruppen und indigener Völker zurückzuführen.
In Afrika ist das Konzept der Territorialautonomie zur Lösung innerstaatlicher Konflikte noch nahezu unbekannt. Dabei gab und gibt es gerade in Afrika eine Fülle von ethnisch bedingten Konflikten und Kriegen innerhalb der Staaten. Warum?
Bretonen und Elsässer streben nach Autonomie
Das zentralistische Frankreich hat zwar 2015 Regionen mit direkt gewählten Regionalräten geschaffen, doch echte Gesetzbefugnisse haben diese Gebietskörperschaften nicht. Territorialautonomie existiert in der französischen Verfassung, aber nur für zwei Überseegebiete (Neukaledonien und Französisch-Polynesien). Nicht nur Korsika, sondern auch andere Regionen und Minderheiten im „Festland-Frankreich“ fordern schon lange Autonomie
Wann wird Schottland unabhängig?
Thomas Benedikter analysiert aktuelle Entwicklungen und wagt einen Blick in die politische Zukunft.
Die Autonomie des Szeklerlands: unerfüllbarer Traum?
Auch 2023 ist der 10. März als „Freiheitstag der Szekler“ mit Kundgebungen im Szeklerland im Herzen Transilvaniens begangen worden. Die ungarischen Szekler gedenken an diesem Tag dreier Märtyrer, die 1854 einen Aufstand gegen die Habsburger Kaiser planten und dafür hingerichtet wurden.
Rojava: der Kampf um Autonomie geht weiter
Echte politische Eigenständigkeit ist ein alter Traum der Kurden in allen vier größeren Staaten, auf welche dieses Volk nach dem Zusammenbruch der Osmanenreichs aufgeteilt wurde.
Korsika: vergeblicher Kampf um Autonomie?
Ein Mord hat 2022 in der korsischen Autonomiebewegung und Öffentlichkeit für beträchtlichen Aufruhr gesorgt, auch wenn man gewaltsame Formen des politischen Widerstands längst aufgegeben hat.