Syrien-AANES: Die Kurden fordern die Föderalisierung

Die kurdischen Parteien Nord-Syriens lehnen gemeinsam einen syrischen Zentralstaat ab

Das AANES-Symbol für die Selbständigkeit innerhalb Syriens. Foto: AANES

Das AANES-Symbol für die Selbständigkeit innerhalb Syriens. Foto: AANES

Von Wolfgang Mayr

 

Die verstrittenen und verfeindeten kurdischen Parteien Nord-Syriens arbeiten künftig zusammen. Für ein föderales Syrien. Sie lehnen die provisorische Verfassung der neuen Regierung ab, die im Widerspruch zu den Bestrebungen des kurdischen Volkes stehen, kritisierte die neue Kurden-Allianz.

Das Außenministerium der Autonomen Verwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) bestätigte der Nachrichtenagentur Reuters, dass alle kurdischen Kräfte ein föderales Modell für Syrien fordern. Darauf einigten sich die bisher herrschende linke Partei der Demokratischen Union PYD und der oppositionelle Kurdische Nationalrat ENKS.

Während die PYD den “demokratischen Konföderalismus” des PKK-Gründers Abdullah Öcalan vertritt, ist die ENKS mit der Demokratischen Partei Kurdistans (KDP) der Barzani-Familie eng verbunden. Die KDP ist die stärkste Partei Südkurdistans (Irak).

Die Kurden stehen damit in Opposition zu Machthaber Ahmed al-Sharaa. Er unterzeichnete eine provisorische Verfassung, die keine Selbstverwaltung für nicht-arabische Nationalitäten vorsieht. Offensichtlich nutzte der sich moderat gebende Islamist al-Sharaa das Abkommen mit den Demokratischen Kräfte Syriens (SDF), der Armee der bisherigen Autonomie-Region AANES, für seinen Schachzug aus. Die SDF stimmten nämlich der Integration ihrer autonomen Strukturen in die neue syrische Republik zu.

Ein frühes Eigentor der AANES-Kräfte. Opfer der Teile-und-Herrsche-Politik? Die Kurden ließen sich in der Vergangenheit immer wieder von ihren Feinden auseinanderdividieren.

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