Von Tjan Zaotschnaja

Der Telegram-Kanal „Golos Altaj“ (Stimme des Altai) berichtete über eine Hausdurchsuchung bei Aruna Arna. Anschließend wurde sie für zwei Tage in Untersuchungshaft genommen. Anlass und Grund sind nicht bekannt.

Der unabhängige Blog SOTAvision vermutet, dass mit der kurzfristigen Verhaftung Aruna Arna darin gehindert werden sollte, nach Moskau zu fliegen. Dort wollte sie, berichteten Aktivist:innen aus dem Umfeld von Arna, tausende Unterschriften für die Absetzung des Gouverneurs der Region Altai, Andrej Turtschak, übergeben.

In der „autonomen“ Republik Altai protestieren Bürger:innen gegen die Reform der lokalen Selbstverwaltung. Die Protestierenden wehren sich gegen die geplante Zentralisierung und gegen die Abschaffung lokaler Räte.

Im April 2025 wurde die Verfassung der Republik Altai abgeändert. Der von der russischen Regierung als Gouverneur eingesetzter Andrej Turchak erklärte, die Änderungen sollen das regionale Verwaltungssystem mit der gesamtrussischen Gesetzgebung in Einklang bringen.

Gegner*innen der Änderungen befürchten weitreichende Folgen. So sollen Regionen der Berg-Altai mit dem Altai-Gebiet zusammengelegt und der Kontrolle der regionalen Behörden entzogen werden.

Für ihren Widerstand gegen diese „Reformen“ setzten die Behörden Aruna Arna auf die Terror-Liste. Auf Telegram erhielt Arna viel Zustimmung von Bürger:innen der Republik Altai, sie eine mutige Kämpferin für Gerechtigkeit, für die Rechte und Freiheiten der Bewohner*innen des Altai und des ganzen Landes. Landsleute von Arna befürchten, dass gegen sie ein Verfahren konstruiert werde.

Aruna Arna wirbt für die Rückkehr zur alten Verfassung der Republik Altai und für die Beibehaltung des zweistufigen Verwaltungssystems, bestehend aus Dorf- und Bezirksräten.

Laut „Nastoyashchee Vremya“ erlangte Arna nicht nur in der Region, sondern auch darüber hinaus große Bekanntheit. Sie gilt als die Initiatorin der Proteste gegen die Reformen von Turchak. Die Aktivistin protestiert schon seit Jahren gegen die lokalen Behörden.