26-10-2024
Republik Srpska will nach Serbien
Der “serbische” Landesteil will Bosnien zerschlagen
Von Wolfgang Mayr
Die serbisch-bosnische Region, Republik Srpska – fast die Hälfte des Landes – hält an ihrer traditionell praktizierten Vertreibungspolitik fest. Vertriebene, die nach Jahrzehnten der Vertreibung wieder in ihre Heimatdörfer im südöstlichen Teil Bosniens zurückkehren, werden abermals vertrieben. Ihr Land ließ die “serbische Republik” enteignen.
“Heimkehrer” kehren in ein Land zurück, in dem sie keinen Schutz genießen. Im Gegenteil, berichtet die bosnische Zeitung „Oslobođenje”. Interviewte beklagen die Untätigkeit der zentralen Institutionen von Bosnien-Herzegowina, sie lassen die Rückkehrer im Stich, sie müssen allein rechtlich gegen die Behörden der Republik Srpska vorgehen.
Die serbische “Republiksführung” will damit verhindern, zitiert „Oslobođenje” Betroffene, dass vertriebene muslimische Bosniaken mit ihrer Rückkehr die “ethnischen Säuberungen” rückgängig machen. Das deutet darauf, kommentiert die Zeitung, dass die “serbische” Republik ihre Abtrennung von Bosnien vorbereitet.
Entsprechende Pläne gibt es schon lange, in Banja Luka, in Belgrad und in Mitrovice im Kossovo. Alle Serben in eine Republik. Der Vertreter der “internationalen Gemeinschaft”, der Hohe Repräsentant, schaut weg. Kritik an den Menschenrechtsverletzungen und die erwähnten Landkonfiszierungen scheinen den Repräsentanten nicht sonderlich zu kümmern.
Milorad Dodik, der Präsident der Republik Srpska, lehnt die territoriale Integrität und Existenz von Bosnien- Herzegowina ab, stellt sie infrage. Im Februar 2023 erklärte er in Russia Today, dass er die Republik Srpska zu einem unabhängigen Staat machen will. Fernziel, “Anschluss” an Serbien.
Ein greifbares Ziel. Der russische Kriegspräsident Putin macht es vor, die ukrainische Krym und der Donbas sind bereits annektiert – weil laut Kreml-Narrativ ur-russisch. Wie die Republik Moldau und Georgien auch. Putin ist auf der Zielgeraden, wegen der laschen westlichen Politik, wegen des pro-russischen Agierens von AfD und BSW in Deutschland, der Slowakei, Ungarns und Serbiens.
Nicht von ungefähr sicherten der korrupte ungarische Ministerpräsident Orban und der nicht weniger zweifelhafte slowakische Präsident Fico dem serbischen Präsidenten Vucic – einst Freischärler-Scharfschütze über Sarajewo und inzwischen zum Diktator “mutiert” – einen raschen Beitritt zur EU zu. Ein Trio, das Dodik helfen wird, seinen serbischen Traum zu erfüllen.
Ausgerechnet – fast – 30 Jahre nach dem Massaker der serbischen Armee an den Bewohnern von Srebrenica.
Siehe auch: GfbV-Srebenica, 29 Jahre Srebrenica, UN-Konvention gegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Bosnisches Wahlrecht,
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