29-03-2024
Israel, Gaza und die antisemitische Hysterie
Der Krieg in Gaza mobilisiert weltweit die Protestierenden. Warum?

Von Wolfgang Mayr
Israels Krieg in Gaza ist unverhältnismäßig und brutal. Die israelische Besatzungsbehörden und die israelischen Siedler:innen im Westjordanland agieren unerträglich. Wie einst die USA und die westwärts drängenden landhungrigen Siedlerauf Indianerland.
Trotzdem, analysiert Harald Knoflach auf dem Blog Brennerbasisdemokratie, die antiisraelische und/oder antisemitische Schwarz-Weiß-Malerei ist nicht auszuhalten. Genausowenig das öffentliche Feiern der Hamas und ihres mörderischen Terrors.
Knoflach erinnert daran, dass Israel neben Jordanien den palästinensischen Flüchtlingen juristische und politische Bürgerrechte gewährt. Das scheinen die Hamas-Fans im Westen nicht zu wissen.
Knoflach wundert sich auch darüber, dass die weltweit gut vernetzten Antisemiten wegen des israelischen Krieges in Gaza in politische Hysterie verfallen, bei anderen Kriegen schweigen. Allein bei innerarabischen bzw innermuslimischen “Konflikten” wurden drei Millionen Menschen ermordet. Einige weitere Zahlen: 300.000 waren es in Darfur, mehr als 300.000 in nur 10 Jahren in Jemen. Im mexikanischen Drogenkrieg starben in den vergangenen 20 Jahren 300.000 Menschen. In zwei Jahren Ukraine-Krieg sind wahrscheinlich ebenfalls 300.000 Menschen getötet worden. Der somalische Bürgerkrieg forderte in den letzten drei Jahrzehnten 400.000 Tote. Und bei den Bürgerkriegen in Kongo und Sudan gehen die Zahlen in die Millionen.
Aufregung darüber? “Überspitzt könnte man sagen, dass das Sterben im Nahen Osten nur dann interessiert, wenn Juden – im verhältnismäßig kleineren Ausmaß wohlgemerkt – dafür verantwortlich sind,” findet Knoflach. Es gehe um Antisemitismus um ganz viel Heuchelei, hält Knoflach den Pro-Hamas-Sympathisanten entgegen.
Der Nahost-Konflikt ist kein Fußballspiel
In seinem Blog-Artikel “Der Nahost-Konflikt ist kein Fußballspiel” setzt sich Harald Knoflach mit den Genozid-Vorwürfen an Israel detailliert auseinander. Daraus einige Auszüge:
Spätestens seit der Klage Südafrikas vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag ist das Thema „Völkermord in Gaza“ auf der internationalen Agenda.
Im Gegensatz zum weitläufigen Glauben ist der Tatbestand „Völkermord“ rechtlich nicht an eine gewisse Zahl von Toten bzw. an eine erfolgreiche Durchführung desselben gekoppelt. Entscheidend sind dabei die Intention und die Umstände. Die UN-Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes definiert Völkermord als
eine der folgenden Handlungen, begangen in der Absicht, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören:
Der Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober 2023 wie auch zahlreiche Aussagen von führenden Hamas-Vertretern, die die Vernichtung Israels fordern und die Hamas-Charta von 1988erfüllen meines Erachtens diese Definition.
Gaza-Krieg kein Genozid
Wenngleich die israelischen Bombardements verheerend sind, der IGH Israels Regierung aufgefordert hat „umgehend Maßnahmen zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen zu ergreifen“ und sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit tatsächlich stellt, gibt es auch Indizien, die gegen die Genozid-These sprechen:
Lächerlicher Apartheid-Vorwurf
Israel pocht angesichts des Massakers vom 7. Oktober und auch der Natur der Hamas auf sein Recht auf Selbstverteidigung. Und in der Tat stellt sich die Frage, wie Israel auf den Anschlag hätte reagieren sollen, damit es sich nicht mit Kritik und Anfeindungen konfrontiert sieht.
Siehe auch: “Wenn Wahnsinnige aufeinandertreffen”; “Israel verrecke!”; “From the river to the sea”; “Juden werden hier nicht bedient”.
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