18-09-2025
Irak-Eziden: Schutzstatus soll aufgehoben werden
Die Frauen-Bewegung TAJÊ kritisierte die geplante Auflösung der Flüchtlingslager und des Schutzes

Die irakische Regierung und die kurdische Autonomieverwaltung zeigten bisher wenig Engagement für die ezidischen Flüchtlinge. Foto: change.org
Von Wolfgang Mayr
Die irakische Regierung will die Flüchtlingslager der Eziden auflösen. Die Flüchtlinge sollen nicht in ihre Heimatregionen zurückkehren. Gleichzeitig soll auch der Schutzstatus aufgehoben werden.
Die Bewegung freier ezidischer Frauen TAJÊ kritisiert diese Politik als die Fortsetzung des Völkermordes des IS an den Eziden. Offensichtlich will die Regierung in Bagdad damit auch die Demografie des Şengals – der ezidischen Region – grundlegend verändern.
Laut TAJÊ ist dies eine Politik der Entwurzelung der Eziden, immerhin Opfer eines Völkermordes, begangen von den Milizionären des Islamischen Staates. Während die Eziden nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren sollen, werden gleichzeitig IS-Angehörige begnadigt und aus den Gefängnissen entlassen, gibt sich die TAJÊ enttäuscht.
Die ezidischen Frauen werfen auch der kurdischen Autonomieregion im Nord-Irak vor, sie im Stich zu lassen. Die kurdischsprechenden Eziden werden im Wiederaufbau ihrer zerstörten Region von den Autonomiebehörden behindert, bedauert TAJÊ. Außerdem bombardiert die türkische Luftwaffe immer wieder die ezidische Region.
Es waren PKK-Kämpferinnen und Kämpfer, die 2014 das Massakrieren des IS stoppten.
Siehe auch:
– Zehn Jahre nach dem Völkermord
– Gutachten Pro Asyl und Wadi
– Zwischen den Fronten
– Was macht Wadi?
– Autonomie für Sengal
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