25-10-2024
Dine` für Harris?
Die großen Medien haben im Vorfeld der US-Wahlen die indianischen Bürger:innen entdeckt.

Von Wolfgang Mayr
Zwei Beispiele, die Frankfurter Allgemeine Zeitung kommt zum Schluß, dass im Bundesstaat Arizona die Dine´ die Präsidentschaftswahlen entscheiden werden. Vor vier Jahren waren die Dine´, die Navajo in Arizona, mitentscheidend für Joe Bidens Sieg, daran erinnert die FAZ. Im laufenden Wahlkampf versuchen die Demokraten, die Dine´ für Harris zu begeistern, berichtet die FAZ mit dem Zusatz, der Wahlkampf ist schwierig.
Das zweite Beispiel ist das ZDF, das die Schwierigkeiten der Demokraten aufgreift. Dine´-Wählenden fehlen oft die notwendigen Informationen, Probleme gibt es bei der Registrierung zur Wahl, teilweise müssen weite Strecken zu den Wahllokalen zurückgelegt werden, Wahlbezirke zementieren eine weiße Mehrheit, der Zugang zu Briefwahlen ist schwierig, Wählenden fehlen oft Personal-Ausweise, heißt es im ZDF-Bericht “Swing State Arizona”.
Wegen dieser Wahl-Hürden herrscht in den indigenen Gemeinschaften, nicht nur in Arizona, ein großer Frust, bestätigt eine Untersuchung US-Regierung. Indianische Reservats-Bürgeri:innen müssten immer wieder für ihr Wahlrecht kämpfen. Die Folge, der Glaube an die Demokratie schwindet.
Voices dokumentierte mit zwei Geschichten das eingeschränkte Wahlrecht für die Angehörigen der First Nations. Die US-Demokratie ist eine Demokratie mit Hürden, recherchierte Pauly Denetclaw auf IndianCountry-Today. Ihr Fazit, besonders republikanische Bundesstaaten tricksen beim Wahlrecht ihrer indianischen Bürger:innen.
Dagegen wehren sich Aktivisten und Organisationen wie Unity oder Native Votes. Sie wollen erreichen, dass sich landesweit die indigene Wahlbeteiligung spürbar steigert. Ihre Botschaft: Zu lange seien sie unsichtbar gemacht worden, durch das Wählen schaffe man sich einen Platz am Tisch.
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