Arzach ist gefährdet

Droht ein neuer Krieg zwischen Aserbeidschan und Berg-Karabach?

Von Wolfgang Mayr

An der Waffenstillstandslinie zwischen Aserbeidschan und Arzach ist es zu Schießereien gekommen. Die Arzach-Verteidiger beklagen einen Toten, das aserbeidschanische Verteidigungsministerium wirft den Armeniern vor, einen Aseri-Soldaten ermordet zu haben.

Die „Schutzmacht“ Armeniens, ausgerechnet das kriegsführende Russland, wirft Aserbeidschan vor, den Konflikt zu schüren. Das russische Kriegsministerium kündigte friedenssichernde Maßnahmen an, in Absprache mit Aserbeidschan und den Armeniern.

Im Herbst 2020 kam es in Arzach, Berg-Karabach, zu blutigen Kämpfen zwischen Armeniern und Aserbaidschanern. Schätzungsweise mehr als 6.500 Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Tausende ArmenierInnen wurde von der aserbeidschanischen Armee, hochgerüstet von der Türkei, aus dem Land vertrieben.

Ein Waffenstillstandsabkommen zwischen Armenien und Aserbaidschan wurde im November 2020 unter Vermittlung Moskaus unterzeichnet. Das Abkommen sah vor, dass die von Aserbaidschan die eroberten Gebiete aserbeidschanisch wurden.

Arzach und Armenien mussten außerdem weitere Regionen an das siegreiche Aserbeidschan abtreten. Insgesamt verlor Arzach ein Drittel seines Landes. Von Armenien illegal besetzte Landstriche, betonte Baku.

Auf der Grundlage des Abkommens entsandte Russland 2.000 Soldaten nach Arzach. Sie sollen den Waffenstillstand durchsetzen und überwachen.

Die armenische Opposition kritisierte das Waffenstillstandsabkommen als „Kapitulation“. Der armenische Premierminister Paschinjan verteidigte den Waffenstillstand. Damit konnte die vollständige armenische Niederlage abgewandt werden.

Hinter dem aserbeidschanischen Kriegserfolg steht der NATO-Staat Türkei, der die Verwandten Aseris hochgerüstet hat. Israel lieferte Aserbeidschan todbringende Drohnen, die den Kriegsverlauf zugunsten der aserbeidschanischen Armee veränderte.

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