Aosta-Bezirke: Unités des Communes

Die Berggemeinschaften haben nur mehr französische Bezeichnungen

Die autonome Region Aosta in der Republik Italien setzt bei der "Namensgebung" verstärkt auf francoprovenzalische und französische Bezeichnungen. Foto: facebook.com

Die autonome Region Aosta in der Republik Italien setzt bei der "Namensgebung" verstärkt auf francoprovenzalische und französische Bezeichnungen. Foto: facebook.com

Von Simon Constantini

 

Vor rund zehn Jahren wurden die Bezirksgemeinschaften der autonomen Region Aosta in Italien von „Berggemeinschaften“ (französisch Communautés de montagne, italienisch Comunità montane) in Unités des Communes Valdôtaines umbenannt, von denen es insgesamt Acht gibt:

  • die Unité des communes valdôtaines Mont-Émilius;
  • die Unité des communes valdôtaines Évançon;
  • die Unité des communes valdôtaines Mont-Cervin;
  • die Unité des communes valdôtaines Grand-Combin;
  • die Unité des communes valdôtaines Grand-Paradis;
  • die Unité des communes valdôtaines Mont-Rose;
  • die Unité des communes valdôtaines Valdigne-Mont-Blanc und
  • die Unité des communes valdôtaines Walser.

Die Besonderheit dabei ist, dass es für diese Bezeichnungen im Unterschied zu den früheren Communeautés de montagne keine offizielle Entsprechung in italienischer Sprache gibt — weder für den beschreibenden Teil (Unité des communes valdôtaines), noch für den jeweiligen Ortsnamen, obschon es für viele davon eine historisch gewachsene italienische Entsprechung gäbe:

Monte Emilius für Mont-Émilius, Monte Cervino für Mont-Cervin, Gran Paradiso für Grand-Paradis, Monte Rosa für Mont-Rose und Monte Bianco für Mont-Blanc.

Daran scheint sich jedoch — anders als im autonomen Südtirol, wo stets alles auch in die Staatssprache übersetzt werden muss — niemand zu stören.

Die Unité des communes valdôtaines Walser mit Sitz in Éischeme/Issime hat als einzige eine offizielle zweisprachige Bezeichnung, nämlich im Sinne des Minderheitenschutzes zusätzlich zu Französisch auch auf Deutsch: Union der Aostataler Walsergemeinden. Vor der Umbenennung 2015 war dies analog dazu die einzige Berggemeinschaft mit dreisprachigem Namen (Deutsch, Französisch und Italienisch).

Es gibt also auf italienischem Staatsgebiet Orte, wo nichtitalienische Einsprachigkeit (affirmative action) möglich ist. Die vermutlich einzige „Bezirksgemeinschaft“ mit einem deutschen, aber keinem italienischen Namen befindet sich jedenfalls nicht in Südtirol, sondern im Aostatal.

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