Äthiopien-Tigray: Noch immer Kämpfe und Vertreibungen

Amnesty International erinnert an den äthiopischen Krieg gegen Tigray

Lange dominierte die nördlichste Provinz, Tigray, Äthiopien. Seit dem letzten Krieg der äthiopische Armee mit unzähligen Kriegsverbrechen herrscht in Tigray Ausnahmezustand, die Konflikte zwischen den verschiedenen Parteien und Interessengruppen nehmen gefährlich zu. Foto: theowp.org

Lange dominierte die nördlichste Provinz, Tigray, Äthiopien. Seit dem letzten Krieg der äthiopische Armee mit unzähligen Kriegsverbrechen herrscht in Tigray Ausnahmezustand, die Konflikte zwischen den verschiedenen Parteien und Interessengruppen nehmen gefährlich zu. Foto: theowp.org

Von Wolfgang Mayr

 

Die Kritik am Gaza-Krieg der israelischen Armee ist zweifelsohne berechtigt. Berichtigt auch die Kritik an den Annexionsplänen der rechten israelischen Regierung, sich Gaza und das Westjordanland „einzuverleiben“. Die israelische Rechte setzt den Hamas-„Spruch“ „from the river to the sea“ auf ihre Weise um. Die Palästinenser sollen freiwillig ausreisen, umsiedeln. Wenn nicht, werden sie kurzerhand vertrieben.

Zurecht auch die Kritik an den vielen Toten. Wobei Zweifel erlaubt sein müssen. Die islamistische Terrororganisation Hamas – verantwortlich für die Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel – meldet, dass mehr als 60.000 Menschen von den israelischen Soldaten getötet wurden. Ob das nicht nur Propagandazahlen sind?

Keine Propagandazahlen sind die Zahlen über die Opfer des äthiopischen Krieges in Kooperation mit Eritrea gegen Tigray. Laut amnesty international hinterließen die Kriegsparteien im verwüsteten Tigray traumatisierte Menschen. Mehr als 600.000 wurden getötet, 120.000 Frauen vergewaltigt, zwei Millionen Menschen vertrieben. Ein versuchter Völkermord? Proteste dagegen gab es keine.

Trotz einer Friedensvereinbarung wüten noch immer äthiopische Soldaten und amharische Milizen im südwestlichen Tigray. Grausamkeiten sind an der Tagesordnung. Amnesty wirft auch Tigray vor, Kriegsverbrechen begannen zu haben.

Der Krieg zerstörte Leben und Wirtschaft, viele Menschen sind inzwischen von ausländischer Hilfe abhängig. Der äußerst brutal geführte Krieg sorgte auch dafür, dass die Elite von Tigray gespalten ist. Die regionale Übergangsverwaltung wird von der Volksbefreiungsfront abgelehnt. Vorwurf, es findet ein Ausverkauf der Interessen zu Gunsten Eritreas statt. Es droht ein nächster Krieg, innerhalb von Tigray.

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