Spanien-Regionen: Künftig mehrsprachige Konferenzen

Auf der Konferenz der Regionalpräsidenten wird nicht mehr nur “spanisch” gesprochen

Spanien besteht aus 17 autonomen Regionen, in Galicien, im Baskenland, in Navarra, in Katalonien, in Valencia und auf den Balearen werden nichtspanische Sprachen gesprochen

Spanien besteht aus 17 autonomen Regionen, in Galicien, im Baskenland, in Navarra, in Katalonien, in Valencia und auf den Balearen werden nichtspanische Sprachen gesprochen

Von Simon Constantini

 

Die Präsidenten der Autonomen Gemeinschaften des spanischen Staates sind mit Regierungschef Pedro Sánchez (PSOE) in Barcelona zur Konferenz der Präsidenten zusammengetroffen. Zum ersten Mal konnten die Präsidenten Galiciens, des Baskenlandes, von Navarra, von Katalonien, der Balearen und des Landes Valencia in ihrer jeweiligen Sprache sprechen, was auch einige von ihnen taten.

Unmittelbar vor Beginn der Konferenz sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez: “Als wir von einigen Regionalregierungen, die in ihren jeweiligen Verfassungen (offiziell Statuten genannt) Ko-Amtssprachen haben, den Vorschlag erhielten, diese zum ersten Mal in der Konferenz der Präsidenten verwenden zu können, konnten wir logischerweise nur Ja sagen. Und das ist ein Beweis, daß die territoriale Vielfalt das als Erbe anerkennt.”

Der Unterschied zu Italien, wo sich in den letzten Wochen eine Welle des politischen, medialen und gesellschaftlichen Hasses um die Befindlichkeiten und sogar die Sprachkenntnisse der deutschsprachigen Minderheit neu entfacht hat, ist enorm.

Ich sage dies, obwohl sich die Spanische Volkspartei (PP), ein Verbündeter der Südtiroler Volkspartei SVP im Europaparlament, gegen die Mehrsprachigkeit der Konferenz ausgesprochen hatte. Als die erste Rede auf Baskisch gehalten wurde, stand die Vorsitzende der Comunidad de Madrid, Isabel Ayuso (PP) auf und verließ aus Protest den Saal. Mit ihrem Protest blieb sie aber allein, ihr folgte kein anderer PP-Präsident.

Seit einigen Monaten ist der spanische Kongress mehrsprachig und die Regierung Sánchez forderte auch die Anerkennung der baskischen, katalanischen und galicischen Sprachen als Amtssprachen der EU. Auch auf europäischer Ebene haben sich viele Mitglieder der EVP dadurch hervorgetan, dass sie sich gegen diese Errungenschaft ausgesprochen haben.

In Italien sind auf der Konferenz der Regionen (ähnlich der Konferenz der Präsidenten in Spanien) Minderheitensprachen nicht erlaubt, trotz Artikels 6 der Verfassung.

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