USA-Lummi: Die Orcas-Erklärung

Indigene und Oppositionelle Russland für Versöhnung und Respekt

Teilnehmende des Treffens russländischer Indigener und Oppositioneller bei den Lummi im US-Bundesstaat Washington. Foto: Tjan Zaotschnaja

Teilnehmende des Treffens russländischer Indigener und Oppositioneller bei den Lummi im US-Bundesstaat Washington. Foto: Tjan Zaotschnaja

Von Tjan Zaotschnaja

 

Indigene Aktivist:innen und Oppositionelle aus Russland haben sich auf dem Land der Lummi in US-Bundesstaat, auf Einladung einer Lummi-Organisation, zu einer Dialog-Konferenz getroffen. Die im Exil Lebenden verständigten sich auf eine Erklärung, verfasst auf der Orcas-Insel, Teil des Lummi-Territoriums. Sie bekennen sich zur demokratischen Entwicklung ihres Landes.

Die Erklärung kritisiert die russische Politik der Ausrottung, der Verfolgung, der Zwangsumsiedlungen, des Landraubs und des Plünderns der Rohstoffe. Diese Politik fügte den indigenen Völkern großen Schaden zu. Dieser ist besonders nachhaltig durch die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, Pelze, Holz, Öl, Gas, Metallen. Wie in anderen Teilen der Welt auch.

“Wir stellen jedoch fest, dass in einer Reihe von Demokratien wichtige Schritte unternommen wurden, um die Fehler der Vergangenheit anzuerkennen und die Gerechtigkeit wiederherzustellen,” heißt es in der Erklärung. Verwiesen wird auf entsprechende Parlamentsbeschlüsse der USA, Kanadas, Norwegens und Australiens.

 

Fehler der Vergangenheit anerkennen

Russland verfolgte, schreiben die Autor:innen der Erklärung, wie andere europäische Imperien auch, eine Politik der Eroberung und Kolonisierung neuer Gebiete. Das Russische Reich, die UdSSR setzten und das heutige Russland setzt sich bei der Ausbeutung der Ressourcen über die Rechte der indigenen Völker hinweg. Die russische Politik gegenüber den indigenen Völkern war und ist geprägt von Paternalismus.

 

Ein gemeinsamer Weg zur Versöhnung

Die Unterzeichner der Orcas-Erklärung kritisieren das autoritäre Putin-Regime für seine Kolonialpolitik im In- und im Ausland.  Besonders geißeln sie den russischen Aggressionskrieg gegen die Ukraine.

Notwendig für eine neue Politik sind Versöhnung und Achtung sowie das Eingeständnis vergangener Fehler. Voraussetzung für eine gemeinsame und gerechte Zukunft auf der Grundlage von Gleichheit, historischer Gerechtigkeit und Völkerrecht.

Auch deshalb wollen die indigenen Aktivist:innen mit demokratischen Kräften der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, um die Selbstbestimmung zu erreichen. Diese bedeutet aber nicht die Schaffung eigener separater Staaten auf dem Territorium des heutigen Russlands.

Über ein ständiges Forum soll der Dialog zwischen Vertretern der indigenen Völker des Nordens, Sibiriens und des Fernen Ostens sowie der russischen Zivilgesellschaft stattfinden und gefördert werden.

“Wir rufen alle demokratischen Kräfte in Russland, die Vertreter der Zivilgesellschaft, internationale Organisationen und indigene Gemeinschaften auf, diesen Prozess zu unterstützen,” appellieren die Konferenz-Teilnehmer an das andere Russland.

Zu den Unterzeichnenden zählen Organisationen wie “Russisch-Amerika für Demokratie in Russland”, der Internationale Fonds für die Entwicklung und Solidarität der indigenen Völker “Batani”, die Stiftung “Freies Burjatien”, das Internationale Komitee der indigenen Völker Russlands, das  European Center for Analysis and Strategies CASE-Center, das russische Antidiskriminierungszentrum (ADC), das russische Antikriegskomitee, das Medienprojekt „Activatica.org„.

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