Verschleppt und adoptiert

Im russischen Krieg gegen die Ukraine wurden tausende ukrainische Kinder deportiert 

Von Wolfgang Mayr

Täglich protestieren auf europäischen Straßen und Plätzen pro-palästinensische Demonstranten. Palästinenser und viele Linke. Der israelische Angriff auf die Bevölkerung von Gaza mobilisiert diese Linke, die sich ungeniert antisemitisch gibt. Der russische Krieg gegen die Ukraine emotionalisierte diese Linke nicht, bei den Bombardements der ostukrainischen Städte gab es keine linken Randale gegen den russischen Aggressor. Linke Doppelmoralisten. 

Seit Beginn der Invasion verschleppten russische Soldaten unzählige ukrainische Kinder nach Russland. Durch das vereinfachte russische Adoptionsrecht drohen diese Kinder unauffindbar zu werden. Das Webportal Children of War informiert kontinuierlich über die deportierten Kinder.  Der Kinderraub, ein Kriegsverbrechen. Der Europarat spricht von Völkermord.

Am 7. Oktober 2023 entführte die klerikal-faschistische Hamas nach ihrem Überfall auf israelische Dörfer mehrere Kinder in ihren Herrschaftsbereich in Gaza.

Laut dem Portal sind mehr als 16.000 Kinder gewaltsam verschleppt worden. Darunter Waisenkinder und Kinder, die mit dem Einverständnis ihrer Eltern zur sogenannten Rehabilitation auf die Krim gebracht und dann ohne deren Erlaubnis nach Russland deportiert wurden.

In Russland werden diese ukrainischen Kinder militarisiert und in Schulen und besonderen Lagern einer Gehirnwäsche unterzogen. Ziel: Ihre Identität soll verändert werden, sie werden zur „Liebe gegenüber Russland zu erzogen“.

Den deportierten Kindern sollen letztendlich adoptiert werden. Laut der Website der Abteilung für Familie und Kindheit der russischen Stadt Krasnodar wurden alleine in dieser Region 1.000 ukrainische Kinder aus Mariupol zur Adoption freigegeben, weitere 300 befinden sich in einem laufenden Adoptionsverfahren. 

Am 30. Mai 2022 unterzeichnete der russische Kriegspräsident Putin ein Dekret, um das Verfahren zur Erlangung der russischen Staatsbürgerschaft für ukrainische Waisenkinder zu vereinfachen und eine Adoption zu erleichtern. Außerdem können die Namen dieser deportierten Kinder russifiziert werden, um ihre Herkunft zu verschleiern. Damit soll es unmöglich gemacht werden, dass sie ausfindig zu machen sind. Gemäß internationalen Konventionen darf eine Adoption nicht während oder unmittelbar nach einer Notsituationen stattfinden.

Neben Putin ist die russische Ombudsfrau für Kinderrechte, Maria Lwowa-Belowa, eine der treibenden Kräfte der Adoption deportierter ukrainischer Kinder. Auch deshalb hat der Internationale Strafgerichtshof einen Haftbefehl gegen Lwowa-Belowa erlassen.

Verschleppt und manipuliert

Wofür braucht Putin ukrainische Jungen und Mädchen?

Das fragen sich Julia Smilga und Maryna Balaban in der BR24 Reportage. Die Entführten werden für Propagandazwecke missbraucht. Das russische Fernsehen zeigt sie oft als „die geretteten Kinder von Donbass“. Sie werden in Pflegefamilien oder Kinderlagern von Moskau bis nach Sibirien untergebracht. Die russische Regierung rechtfertigt ihr kriminelles Handeln mit dem Vorwand, die Kinder zu evakuieren. 

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