Xizang statt Tibet

Die „Volksrepublik“ China will Tibet von der Landkarte löschen

Von Wolfgang Mayr

Seit mehr als einem halben Jahrhundert baut das kommunistische China das alte Tibet um. Hundertausende wurden vertrieben, die Dagebliebenen werden schikaniert, Tibet auseinandergerissen. Gezielt siedelt das Regime KP treue Han-Chinesen an, werden die alteingesessenen Tibeterinnen und Tibeter ausgegrenzt und marginalisiert.

Wer redet noch von Tibet, von den Menschenrechtsverletzungen, von den gezielten Plünderungen des Landes, vom Ausmerzen der tibetischen Sprache und Kultur? Niemand. Mit dem chinesischen Staat wird schwungvoll Handel betrieben, die Herren im Doppelreiher verdrängen erfolgreich – oder kümmern sich einfach nicht darum – die Tatsache, dass sie mit einem Staat Geschäfte machen, in dem sie höchstwahrscheinlich nicht leben möchten. Oder doch? Der VW-Konzern zeigt sich völlig desinteressiert an der Lage der Uiguren in Ost-Turkestan, in dem VW Niederlassungen betreibt. Ost-Turkestan, bekannter als Xinjiang.

Ist nun Xinjiang das Vorbild für Xizang? Das staatliche Propagandablatt Global Times schwärmt in seiner englischen Ausgabe über das Wachstum in Xizang. Xizang ist der chinesische Name für Tibet, seit 1950 chinesisch besetzt. Nicht nur die Global Times verwendet Xizang statt Tibet, auch das chinesische Außenministerium. Eine doch klare Botschaft. 

Nicht von ungefähr nennt die International Campaign for Tibet (ICT) den Namensplan als alarmierend. Das kommunistische Regime schaltet alles gleich, passt die immer noch vorhandenen verschiedenen Realitäten seiner Ideologie an. Wenn notwendig mit brachialer Gewalt. Verschwindet der Name Tibet, gibt es kein tibetisches Problem mehr, wird wohl eines der Planspiele der chinesischen Kommunisten sein. Mit Xizang unterstreicht der äußerst nationalistische KP-Staat, dass Tibet chinesisch ist und bleibt.

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