Charkiw trotz der russischen Armee

Der ukrainische Schriftsteller Sergej Gerassimow und sein Kriegstagebuch „Feuer-Panorama“

Von Wolfgang Mayr

Sergej Gerassimow schreibt in seiner Muttersprache Russisch, täglich mit Kriegsbeginn am 24. Februar bis zum 15. April 2022 über das Leben in der belagerten Stadt. Eine kulturell russisch geprägte Stadt, die sich vehement gegen die Soldateska aus Russland erfolgreich zu Wehr setzt. In seinem Kriegstagebuch denkt Sergej Gerassimow über die Ukraine nach, über die Verbindungen zu Russland, zu seinen drei Cousinis, die in Telefongesprächen Kreml gerecht über den ukrainischen Nazismus schimpfen

Sergej Gerassimow denkt über Putinophilie und Russismus nach, über die extrem Ukraine feindliche und furchtbar furchtbar effektive Propaganda der Russen. Ins Visier nimmt der Autor aus Charkiw auch den angeblichen ukrainischen Nationalismus: „Die meisten Menschen in Charkiw  sprechen Russisch, während sie gegen die Russen kämpfen. Keiner findet das seltsam. Wir kämpfen für Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Würde…(…) Wo gibt es in unserem Kampf Nationalismus? Er ist die globalste und universellste Sache, die ich mir vorstellen kann.“

Feuerpanorama“ von Sergej Gerassimow ähnelt der Charkiw-Liebeserklärung „Mesopotamien“ von Serhij Zhadans, auch er ein Charkiw-Intellektueller. Literatur zum Überleben.

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