USA-Wounded Knee Massaker: Ehrenmedaillen werden nicht widerrufen

Laut Kriegsminister Pete Hegseth haben die Killer von 1890 die Ehrung verdient

Für indianische Bürgerrechtler und Traditionalisten war das Massaker von Wounded Knee von 1890 das Sinnbild für den Genozid. Foto: quickmeme.org

Für indianische Bürgerrechtler und Traditionalisten war das Massaker von Wounded Knee von 1890 das Sinnbild für den Genozid. Foto: quickmeme.org

Von Wolfgang Mayr

 

Auf X ließ der Ex-Fox-News-Moderator und heutige Kriegsminister Hegseth seine Armee wissen: Die Ehren-Medaillen für Teilnehmer am Massaker von Wounded Knee werden nicht aberkannt.

Für „Indian Country Today“ völlig unverständlich. Laut ICT zitierte Hegseth aus dem Bericht eines Überprüfungsgremiums, noch eingesetzt in der Ära Präsident Biden, dass die nach dem Massaker von 1890 ausgezeichneten Soldaten ihre Medaillen behalten sollten.

Diese Empfehlung liegt seit dem Oktober 2024 vor. Für Hegseth völlig unverständlich, warum sein demokratischer Vorgänger Lloyd Austin die Empfehlung nicht umgesetzt. Wahrscheinlich wollte er politisch korrekt handeln, pöbelte Hegseth. Er nimmt für sich in Anspruch, historisch korrekt zu handeln.

Ganz im Sinne seines Präsidenten. Nicht „spalterisch“, also nicht „unamerikanisch“. Historisch korrekt steht für die Täter, für die Mörder, für die Killer. Hegseth sagte auf X: „Unter meiner Führung machen wir ohne zu zögern klar, dass die Soldaten, die 1890 in der Schlacht von Wounded Knee gekämpft haben, ihre Medaille behalten werden.“ Laut dem Kriegsminister haben sich die Soldaten, die sich am Massaker beteiligt haben, „diese Medaillen verdient“. Diese Entscheidung ist laut Hegseth nun endgültig und „ihr Platz in der Geschichte unserer Nation steht nicht mehr zur Debatte.“

Mehr als 300 Minneconju-Lakota wurden am 29. Dezember 1890 vom US-Militär im Pine Ridge-Reservat beim Massaker von Wounded Knee massakriert. Bezeichnenderweise beschreibt Hegseth dieses Massaker als Schlacht von Wounded Knee. Zu den Abgeschlachteten zählten Frauen, Kinder und ältere Menschen.

Die Minneconju zogen vom Cheyenne-River zum Wounded Knee Creek, um sich vor dem Hungertod zu retten. Während ihrer Geistertanzzeremonie soll ein Lakota einen Schuss auf die Soldaten abgefeuert haben. Ihre „Antwort“ ging als das Massaker von Wounded Knee in die Lakota-Geschichte ein. Mit ihren modernen Waffen mähten die US-Soldaten hungernde Kinder, Frauen und alte Männer nieder.

Dieses Morden wurde 1890 von vielen verurteilt, darunter auch von Generalmajor Nelson Miles, ein Veteran des amerikanischen Bürgerkrieges, Offizier im Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898 und einer der „Architekten“ der „Indianer-Kriege“ von 1840 bis 1890. Miles brach mit seiner brutalen Taktik den Widerstand von Geronimo und seiner Apachen.

Miles bezeichnete das Massaker als „den abscheulichsten militärischen Fehler und ein schreckliches Massaker an Frauen und Kindern“. Wahrscheinlich wird Kriegsminister Hegseth auf Anordnung seines Präsidenten Miles aus der US-Militärgeschichte tilgen. Weil „spalterisch“ und „unamerikanisch“.

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