Souveränes Grönland!

Beginnt mit einer neuen Verfassung die endgültige Abkoppelung von Dänemark?

Von Wolfgang Mayr

Das grönländische Parlament befasst sich mit einem Entwurf für eine neue Verfassung. Eine bereits 2017 eingesetzte Kommission arbeitete den Text aus. Dieser Entwurf sieht die Schaffung eines grönländischen Staates vor.

Der Verfassungsentwurf lässt offen, ob der zukünftige Staat eine Monarchie oder Republik sein soll. Die Präambel spricht von einem souveränen Staat und Artikel eins von einem Staat mit Souveränität. Als einzige Amtssprache gilt künftig nur mehr das Grönländische.

Der Artikel sieht auch vor, dass das Land einige Befugnisse an andere Staaten oder internationale Organisationen delegieren kann. Möglicherweise streben die Grönländer mit ihrem zukünftig souveränenGrönland eine freie Assoziation mit Dänemark an.

Die beiden Unabhängigkeitsparteien, die sozialdemokratisch-autonomistische Siumut (29,4 Prozent) und die links-grün separatistische Inuit Ataqatigiit (36,6 Prozent), bewerten die Vorlage als ersten Schritt in Richtung Souveränität. Die strikt separatistische Naleraq hingegen kritisiert den Entwurf als zu zaghaft. Naleraq wirft den beiden IA und S vor, das Ziel der vollständigen Unabhängigkeit aufgegeben zu haben.

Das seit 2009 geltende grönländische Selbstverwaltungsgesetz ermöglicht eine weitreichende Selbstbestimmung. Außerdem ist in dem Gesetz das Recht auf Selbstbestimmung festgeschrieben.

Nicht nur Dänemark und die USA stufen Grönland als stille Rohstoffreserve ein. Gelüste, die inzwischen auf Protest und Widerstand stoßen. Nach Grönland drängen inzwischen auch Konzerne aus China, die kaum weniger zimperlich beim Abbau von Bodenschätzen vorgehen.

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