Zeitenwende in Kolumbien

Erstmals in der kolumbianischen Geschichte dürfen Indigene eine politische Rolle spielen

Von Wolfgang Mayr

Kolumbien wird anders werden, kündigt der neue linke Präsident Gustavo Petro an. Er will die Drogenhochburg, das Land der mordenden Militärs, ihrer Todesschwadrone und der brutalen linke Guerrilla grundlegend umbauen. Die Menschen des Landes sollen vom Reichtum dieses Landes profitieren.

Präsident Petro besetzte seine Regierung mit Persönlichkeiten mit einer Vielzahl von Ansichten und politischen Perspektiven. Wie die neue Umweltministerin Susana Muhamad, Politikwissenschaftlerin und Umweltaktivistin, die Künstlerin Patricia Ariza wird Kulturministerin.

Die Plattform amerika21 würdigt die Ernennung der Arhuaco-Aktivistin Leonor Zalabata Torres zur UN-Botschafterin in New York. Torres ist Ärztin, Menschenrechtsverteidigerin, Politikerin und Schriftstellerin. Patricia Tobón Yagarí, Anwältin und Wahrheitskommissarin der Embera-Indigenen, leitet das Referat für die Opfer des bewaffneten Konflikts und der Soziologe und Nasa-Sprecher Giovani Yule steht dem Referat für Landrückgabe vor.

Petro berief auch Vertreter Konservative und Liberale in die Regierung. Der Präsident setzt auf eine Aussöhnung zwischen den politischen Lagern.

Der schwarze Vizepräsidentschaftskandidat Luis Gilberto Murillo aus dem Department Chocó wird Botschafter Kolumbiens in den USA. Der Botschafter Kolumbiens bei der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) wird der ehemalige Richter der Interamerikanischen Menschenrechtskommission Luis Ernesto Vargas.

Der Neustart wird von Gewalttaten überschattet, auf dem Land und in den Städten. Das abgewählte Regime und seine Sicherheitsorgane wehren sich gegen die Demokratisierung des Landes. Die Polizei geht gegen politisch Engagierte vor. Im Department Arauca im Nordosten des Landes sollen in gewaltsame Zusammenstöße auch ehemalige Guerrilleros verwickelt sein. Bewaffnete verschleppen ehemalige Mitglieder der Guerrilla-Organisation Farc. Hunderte Familien sind wegen der grassierenden Gewalt aus dem südwestlichen Chocó auf der Flucht. Ein Versuch des alten Regime, die Zeitenwende zu verhindern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt und es gelten die Datenschutzbestimmungen und Nutzungsbedingungen von Google

Zurück zur Home-Seite