STIMME DES REGENWALDES – DER SCHWEIZER BRUNO MANSER UND SEIN LEBEN FÜR DIE PENAN

Von Wolfgang Mayr

Seit 21 Jahren ist Bruno Manser verschollen. In Malaysia. Wahrscheinlich wurde er ein Opfer der Holz-Mafia, die rücksichtslos die Regenwälder der indigenen Penan raubbaut. Ein spannender Spiel-Film, der Bruno Manser gerecht wird.

Der Baseler Ethnologe, Senner und Schafthirt Manser lebte von 1984 bis 1990 im Regenwald von Borneo. Er dokumentierte die Flora und Fauna der Dschungel-Welt und auch Sprache und Kultur der nomadisch lebenden Penan. Bruno Manser erlebte mit, wie die Holzwirtschaft in Indonesien und Malaysia großflächig den Regenwald – die Heimat der Penan – rodete. Er versuchte den Widerstand dagegen zu organisieren.

1990 wies deshalb die malaysische Regierung Bruno Manser aus und erklärte ihn zur „unerwünschten Person“. Es wurde Kopfgeld ausgesetzt. Zurück in der Schweiz startete Manser eine internationale Informationstätigkeit über die Machenschaften der Holz-Mafia und über die vielfältigen Menschenrechtsverletzungen an den Penan (Stichwort Lieferkettengesetz). 1992 entstand in Basel der Bruno Manser Fonds, der zu einem Regenwald-Informationszentrum und einer Lobby-Plattform für die indigenen Penan wurde.

Mit seiner Kampagne „Verzicht auf Holz aus Raubbau“ 1997 und 1998 nervte Manser die malaysische Regierung und ihre Schützlinge der rabiaten Holzwirtschaft. Trotz Einreiseverbotes und ausgesetztem Kopfgeld kehrte Manser im Mai 2000 in den indonesischen Teil Borneos – Kalimantan – zu den Penan zurück. Seitdem gilt Bruno Manser als verschollen.

Dieses Leben für die Penan und ihrem Regenwald steht im Mittelpunkt des Films „Bruno Manser – Die Stimme des Regenwaldes“ von Niklaus Hilber mit Sven Schelker als Hauptdarsteller. Der Film war im September 2019 erstmals zu sehen. Dann kam die Pandemie.

Weitere Filme:

Der Schweizer Regisseur Christoph Kühn folgte mit dem Film Bruno Manser – Laki Penan den Spuren Bruno Mansers in den Dschungel von Sarawak. Es kommen jene Penan zu Wort, mit denen Manser zusammenlebte: Sie erzählen von ihren Abenteuern und Ängsten, Mansers Kämpfen mit Riesenschlangen, seinen Begegnungen mit Geistern – und von seinem Versuch, die Penan im Widerstand gegen die Holzfäller und Polizei zu vereinen.

Im Kurzfilm Bruno Manser – Fasten für den Regenwald von Clara Puhlmann und Roman Stocker sprechen Beteiligte und Weggefährten von Manser über seinen Hungerstreik vor dem Bundeshaus in Bern. Manser fastete im Frühjahr 1993 60 Tage, um einen Importstopp von Tropenholz aus Malaysia zu erzwingen.

Im Mai 2017 war im Dokumentarfilm The Borneo Case zu sehen, wie Mansers Ideen weiterentwickelt und umgesetzt wurden. Regie der Produktion von AMP Film Stockholm führten Erik Pauser und Dylan Williams. Am 15. Mai 2018 erfolgte die Erstausstrahlung im deutschsprachigen Fernsehen auf Arte.

„Bruno Manser – Die Stimme des Regenwaldes“ ist laut Zachery Z. weder eine Dokumentation, noch ein typischer Autorenfilm. Zachery Z findet: „Das legt Regisseur Niklaus Hilber ehrlicherweise auch gleich zu Beginn offen: Die fliegende Kamera über den Regenwald zeigt schon in der ersten Einstellung die visuelle Gewalt, mit welcher dieses Zauberwerk uns mit auf die Zeitreise durch das Leben von Bruno Manser mitnehmen wird“.

 

Filmkritik – Bruno Manser – Die Stimme des Regenwaldes – Cineman

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»Bruno Manser – Die Stimme des Regenwaldes« | Filmkritik (filmpuls.info)

Die Stimme des Regenwaldes – Die wahre Geschichte von Bruno Manser – Rettet den Regenwald e.V.

Home – Bruno Manser-Fonds (bmf.ch)

Malaysia. Die Penan brauchen unsere Hilfe. Die letzten Jaeger und Sammler Borneos vor dem Aus, 10.5.2002 (gfbv.it)

 

 

 

 

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