Spanien-Katalonien: Zweites spanische Fernsehen nur noch auf Katalanisch

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk RTVE bietet in der autonomen Region Katalonien nur mehr katalanische Sendungen an

Die öffentlich-rechtlichen Sender in der autonomen Region Katalonien senden ausschließlich in katalanischer Sprache. Foto: bopiweb.com

Die öffentlich-rechtlichen Sender in der autonomen Region Katalonien senden ausschließlich in katalanischer Sprache. Foto: bopiweb.com

Von Simon Constantini

 

Die Corporació Catalana de Mitjans Audiovisuals (CCMA) der Generalitat de Catalunya betreibt derzeit sechs öffentlich-rechtliche Fernsehkanäle, vier Radiosender und zwei Streamingplattformen, wovon eine für Kinder und Jugendliche gedacht ist.

All diese Angebote sind in katalanischer Sprache. Zudem hält die CCMA einen 30-prozentigen Anteil an der öffentlichen Nachrichtenagentur Agència Catalana de Noticies (ACN) und betreibt gemeinsam mit den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten der Balearen (IB3) und des País Valencià (À Punt) den grenzüberschreitenden katalanischsprachigen Sender Bon Dia TV. Die Gemeinde Barcelona hat mit betevé einen städtischen Fernsehsender, der ebenfalls ausschließlich auf Katalanisch sendet.

Doch auch der staatliche Rundfunk RTVE sendet — von Sant Cugat del Vallès bei Barcelona aus — täglich mehrere Fernsehstunden in katalanischer Sprache, die von den staatsweiten Sendern La 1, La 2 und 24 horas in Entkoppelung vom gesamtspanischen Programm gezeigt werden. Der Sender Ràdio 4 sowie die Webportale von RTVE Catalunya und Ràdio 4 sind vollständig auf Katalanisch.

Nun wurde jedoch angekündigt, dass die öffentliche spanische Sendeanstalt den zweiten Kanal (La 2) in Katalonien im Laufe der kommenden zwei Jahre vollständig auf Katalanisch umstellen wird. Rund 20 Prozent seines Gesamtbudgets will RTVE dauerhaft in der Region investieren. Dies ist Teil einer neuen Einigung zwischen Junts und der spanischen Regierungspartei PSOE.

 

Südtirol

In Katalonien werden den Zuseherinnen dann acht vollwertige Fernsehsender der öffentlich-rechtlichen regionalen und staatlichen Anbieter in ihrer Landessprache zur Verfügung stehen — ein riesiger Unterschied zu Südtirol.

Bei uns gibt es auf Landesebene keine öffentliche Sendeanstalt. Den Vorschlag, eine zu schaffen, hat der Landtag vor wenigen Jahren versenkt. Der örtliche Ableger des italienischen Staatsfernsehens Rai sendet — in Entkoppelung vom staatsweiten Programm — nur wenige Stunden täglich in deutscher und ladinischer Sprache. Auch einen vollwertigen öffentlich-rechtlichen Radiosender in deutscher oder ladinischer Sprache gibt es für Südtirol nicht.

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