„So lange das Gras wächst   …   „

Die Klimakrise vertreibt die Menschen aus dem Indian Country

Von Wolfgang Mayr

RedakteurInnen der online-Zeitung Indian Country Today wollten es wissen, wo in den USA wirkt sich die Klimakrise bereits auf Land und Leute aus. Dramatisch, in allen Ecken und Enden, kommen die Autorinnen und Autoren zum Schluss. Und die Lage wurde noch verschärft durch die Pandemie, besonders auf den Reservaten und in den städtischen Zentren mit indianischer Bevölkerung.

Das Dorf der Inupiat auf der Insel Sarichef in Alaska wurde vom Meer weggespült, wie viele andere Dörfer der autochthonen Völker aus. Diese Dörfer gibt es nicht mehr, wegen des Klimawandels. Spielen die Stürme verrückt, geht an den Küsten Alaskas die Angst um.

Dutzende Dörfer verlieren ihre Böden. Die Bewohner von Newtok, einem Dorf im Westen Alaskas, zogen bereits in höhere Lagen um. Das von den Stürmen aufgepeitschte Meere „fraß“ die Ufer auf, dann die Hänge und Anhöhen. Die Bürgerinnen und Bürger richteten das Newtok Relocation Project ein. Es finanziert die Umsiedlung und den Neubau der Dorfschule.

Newtok lag einst auf einer Anhöhe, geschützt vor Stürmen. Der gefrorene Boden, der Permafrost, hielt es fest. Er schmilzt jetzt und der Boden sackt ab, Wellen und Sturmflut spülen den Boden weg. Das Dorf hat bereits eine Meile Land durch Erosion verloren. Lastkähne können den Dorfhafen nicht mehr anfahren und der Fluss nähert sich der Landebahn, die von kleinen Flugzeugen genutzt wird, um Vorräte zu bringen.

Das Dorf liegt zwischen zwei Flüssen, dem Newtok und dem Ninglik, in der Nähe der Stelle, an der sie in die Beringsee münden. Das Dorf wurde in den letzten zehn Jahren mehrmals überflutet und im September 2005 verursachte ein Herbststurm Überschwemmungen, die das Dorf zu einer Insel machte. Die Erosion 2021 war besonders „nachhaltig“, die erodierende Küste „öffnete“ dem Fluss das Umland der Gemeinde.

Newtok ist eine von mehreren indigenen Gemeinden Alaskas, die aufgrund der Erosion der Küsten und Überschwemmungen unmittelbar gefährdet sind. Das bestätigen Studien des US Army Corps of Engineers und des Government Accountability Office.

Die Arktis erwärmt sich doppelt so schnell wie der Rest des Planeten. Meereis, das sich einst kilometerweit von der Küste entfernt erstreckte und die Küste vor Herbst- und Winterstürmen schützte, gefriert jetzt später im Jahr und schmilzt früher. Permafrost oder dauerhaft gefrorener Boden taut auf und macht ihn anfälliger für Erosion.

Die Bewohner von Newtok gehören zu zehntausenden betroffenen Stammes-Angehörigen im gesamten indian country, die wegen des Klimawandels gezwungen sind, ihr Land zu verlassen.

In Alaska, in den Bundesstaaten Washington, Louisiana, Florida und anderen Küstenstaaten sind indigene Völker mit Überschwemmungen, steigendem Meeresspiegel, Küstenerosion und extremen Stürmen konfrontiert. Der Südwesten und die Ebenen im mittleren Westen wurden von Dürre, Hitze und Waldbränden heimgesucht, Grundwasserspiegel und Wasserreserven sinken und schrumpfen. Sie sind alle mit dem Verlust von Lebensraum und einer Verringerung der traditionellen Nahrungsquellen für Menschen, Vieh und Wildtiere konfrontiert.

Ein weiteres von Erosion bedrohtes Dorf ist Shishmaref, ein Iñupiat-Dorf mit  575 Einwohnern auf der Insel Sarichef in der Tschuktschensee, fünf Meilen vom Festland entfernt. Die Bewohner von Shishmaref stimmten schon 2016 für den Umzug. Aus Angst vor dem Wasser, das stetig Land von der Insel wegschwemmt. Das Army Corps of Engineers errichtete eine Barriere, um die Küste zu schützen. Die Erosion lässt sich aber offensichtlich nicht aufhalten.

Ein paar hundert Meilen südlich wird das Dorf Shaktoolik bei schweren Stürmen zu einer Insel. Das Dorf mit 250 überwiegend Iñupiat liegt auf einer Kies- und Sandnehrung, 125 Meilen südöstlich von Nome. Auf der einen Seite befindet sich die Küste des Norton Sound; auf der anderen Seite fließen die Flüsse Shaktoolik und Tagoomenik in den Sound.  Bei Stürmen umschließt das Wasser das Dorf, eine Evakuierung über Land ist dann nicht mehr möglich.

Stammeskoordinatorin Sophia Katchatag sagte IndianCountryToday, das Dorf ist 2013, 2014 und 2019 von Herbst- und Winterstürmen schwer getroffen worden. Ein besonders aggressiver Sturm 2013 warf Berge von Baumstämmen und Treibholz an Land. Mit dürftigen Sicherheitsbauten versucht sich das Dorf zu schützen. Die Dorfleute diskutieren nun darüber, ob sie mit viel Geld ihr Dorf absichern oder aber auf das Festland übersiedeln sollen.

Das von der Erosion bedrohte Iñupiat-Dorf Kivalina organisierte bereits die Umsiedlung. 2007 wurde mehr als die Hälfte der 688 Einwohner von Kivalina evakuiert, als die Insel überflutet wurde.

Alaska gehört zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Staaten, mindestens 31 indigene Gemeinschaften sind aufgrund von Überschwemmungen und Erosion bedroht sind, so Einschätzungen des US Army Corps of Engineers und der GAO.

Die Klagen der Quinault

Einige hunderte Kilometer südwärts ist es nicht anders. Auch die Quinault-Gemeinde Taholah im Nordwesten des Bundesstaates Washington beklagt den Verlust ihres Landes.  Taholah wurde im Januar 2021 überflutet, als eine Sturmflut eine Ufermauer durchbrach. Das State Department of Natural Resources warnt, die Quinault-Gemeinde ist von einem Tiefsee-Tsunami bedroht.

Die Quinault wollen deshalb ihr gefährdetes Dorf verlegen, eine halbe Meile höher, außerhalb der Wellen-Reichweite. 2030 soll das Dorf samt Schule, Gemeindezentrum, Verwaltung, Rettungsdienste und Familienhäusern fertiggestellt sein. Die Kosten für die Infrastruktur werden auf mehr als 50 Millionen US-Dollar geschätzt.

Die Quileutes lebten vom Meer, kennen das Meer, haben Respekt vor dem Meer. Deshalb werden einige im unteren Dorf zurückbleiben, wo sie seit Jahrhunderten die gefangenen Fische und Schalentiere verarbeitet haben. Bleiben oder gehen, diese Frage stellen sich auch Angehörige verschiedener native tribes im US-Südwesten.

Das Hopi-Land verdorrt

Dort wurde die Dürre noch extremer, aber auch die wenigen Niederschläge wurden heftiger. Hopi-Ältester Vernon Masayesva tanzte mit seinem Katsina-Ritual im vergangenen Juli gegen die Dürre an, eine beispielslose „knochentrockene“ Dürre, die das Stammesland mit fester Hand würgte. 

Kurz vor Tanzbeginn brach eine Sintflut los. Strömender Regen ließ aus Bächen Flüsse werden, die das Dorf, die Straßen und den Dorfplatz fluteten „Es gab einen riesigen Sturm“, berichtete Vernon Masayesva ICT, „einen Wolkenbruch. So etwas habe ich noch nie gesehen.“

Es war ein spiritueller Moment für viele, obwohl die unerwarteten Regenfälle für die Menschen unterschiedliche Dinge bedeuteten. Für einige waren sie ein Segen, ein Zeichen dafür, dass Gebete für Regen erhört worden waren. Andere empfanden den gewaltigen Regen als Warnung, dass die Hopis ihre Wege ändern müssen. „Darum ging es bei der Zeremonie, um Regen. (Aber) es ist ein Signal von Mutter Erde, es ist eine Welt aus dem Gleichgewicht.“

Wasser ist das Herzstück der Klimakrise im Südwesten, wo die Hopi, Navajo, Pueblos und andere Stämme seit Generationen leben. Wasser und Regen werden knapp, so dass der Mais auf den Feldern vertrocknet, Schafe und Wildtiere verzweifelt nach Nahrung und Wasser suchen und Familien gezwungen sind, für Wasser in langen Warteschlangen anzustehen.

Masayesva, ehemaliger Vorsitzender des Stammesrates, stammt aus dem Dorf Hotevilla. Er sagte, dass seine Mitbürger bisher nicht wegen des Klimawandels aus ihrer Heimat abwandern. Sie gehen seit Jahrzehnten aus anderen Gründen.

„Es gibt viele Hopi-Familien, die vor dieser Klimakrise gegangen sind“, sagte Masayesva im Interview mit ICT. „Es waren Leute, die gut bezahlte Jobs wollten. Es gibt keine auf der Rez. Sie wollten, dass ihre Kinder in die besten Schulen gehen. Unsere Schulen sind in wirklich schlechtem Zustand. Aus solchen Gründen sind viele schon vor langer Zeit gegangen.“ Aber sie bleiben nicht zu lange weg, freut er sich nachträglich. „Sie gehen nicht dauerhaft weg, sie haben Clan-Häuser. Zeremonien, das bringt sie alle zurück.“ Jetzt scheint es aber anders zu sein.

Verlorene Heimat

Im tiefen Süden der USA, in Lower Lafitte im Bundesstaat Louisiana, sorgt der Klimawandel und seine Begleiterscheinungen für eine Schneise der Verwüstung. „Es wäre idyllisch, wenn es nicht die weit verbreitete Zerstörung gäbe,“ kommentierte Indian Country Today. Kaputte Häuser, geknickte Masten, ans Land geschleuderte Fischerboote, aufgewühlte Friedhöfe, „es ist mehr, als man ertragen kann,“ beschreibt Indian Country Today die Lage. Viele Betroffene verließen deshalb ihr Land, 65 Meilen südlich von New Orleans, genauso wie auch andere Angehörige der United Houma Nation.

„Es ist ein lebensveränderndes Ereignis“, erzählte beeindruckt ein Houma-Bürger. „Der Klimawandel ist definitiv die Ursache dafür. Menschen, die das leugnen, brauchen eine Lektion in Wissenschaft.“

Die Migration hat bereits begonnen, ein halbes Dutzend Stammesgemeinschaften übersiedelten in höher gelegene Landstriche. Für andere ist die Migration subtiler, sie weichen erst, wenn es dazu keine Alternative mehr gibt. Die Auswirkungen auf indigene Kulturen, Geschichten und Sprachen sind unermesslich.

In der Houma-Nation sind es die Ältesten, die wegen ihrer fehlenden finanziellen Möglichkeiten zum Wiederaufbau am ehesten wegziehen. Sie hinterlassen eine große Lücke schaffen, bedauerte Houma-Vorsitzender August „Cocoa“ Creppel. Die Houma-Gemeinden im Bayou lösen sich auf.

Die Houma Nation lebt nicht in einem Reservat, es gibt kein offizielles Stammesgebiet. Die 19.000 Angehörigen leben verstreut im Südosten von Louisiana in sechs Gemeinden, in den Gebieten um die Städte Dulac, Jean Lafitte und Houma, benannt in den 1830er Jahren nach dem Stamm.

11.000 Houma-Angehörige litten unter dem Hurrikan Ida, der 2021 in der Nähe von Port Fourchon gewaltsam an Land ging. 16 Jahre nach Hurrikan Katrina, der die Küste von Louisiana verwüstete. Ida war einer der schlimmsten Stürme und übertraf Katrina an Winden, Sturmfluten und Regen.

Das Houma-Gebiet steht vor den gleichen Problemen wie andere Gemeinden im Süden Louisianas. Barriere-Inseln, die einst Stürme einbremsten, verschwinden wegen der Erosion und des steigenden Meeresspiegels. Künstliche Kanäle in den Grassümpfen, angelegt von der Ölindustrie, öffnen die Küste für die Stürme und für das Salzwasser, das auch Land „frisst“.

Angehörige anderer Louisiana-Stämme wollen ebenfalls ihre Gemeinden verlassen. Südöstlich von Houma wurde die Isle de Jean Charles Band der Biloxi-Chitimacha-Choctaw von Hurrikanen getroffen. Stammesbürger leben seit Generationen auf der schmalen Insel in der Bayous von Terrebonne Parish.

Seit 1955 hat die Isle de Jean Charles 98 Prozent ihrer Landmasse und zwei Drittel ihrer Bewohner verloren, heißt es im Bericht des Government Accountability Office 2020.

Bürger des nahe gelegenen Pointe-au-Chien-Volkes, die an einem gleichnamigen Bayou leben, wurden ebenfalls von Ida verztrieben. Ebenso wie „Barriereinsel“ Grand Isle, die wiederholt von Stürmen heimgesucht wurde. Auch die Bürger von Pointe-au-Chien wollen weg. Manche zogen bereits 1974 fort, nachdem der Hurrikan Carmen 1974 zugeschlagen hatte. Viele packen jetzt zusammen und lassen ihre Häuser in Trümmern zurück.

Geplagte Seminolen

Die Seminolen in Florida plagen sich wie Dutzende andere Stämme im Südosten und an der Ostküste mit den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels. Immer stärkere Hurrikane, steigende Meeresspiegel und Erosion gepaart mit Hitze und periodischer Dürre bedrohen die Seminolen-Regionen.

„Die Heimat der Seminolen, die Everglades, ist durch den Klimawandel kritisch bedroht“, heißt es in einem Bericht über das drohende Ende des historischen Egmont Key. Auf dieser vorgelagerten Insel in der Nähe von Tampa Bay wurde Seminolen festgehalten, um sie mit einem „Sammeltransport“ nach Oklahoma zu verfrachten. Das war 1832.

Auf dem historischen Seminolen-Land, das sechs Regionen umfasst, leben 5.000 Menschen. Es erstreckt sich vom südlichen Florida, von den Everglades, bis in die Nähe des Lake Okeechobee im Norden.

Die Seminolen-Nation, Eigentümer eines Restaurant- und Hotelimperiums, zu dem Hard Rock und Seminole Gaming gehören, engagierte seine erste Klima-Resilienz-Beauftragte, Jill Horwitz. Sie soll ein Programm entwickeln, das traditionelles Wissen mit der Wissenschaft verbindet. Gemeinsam mit Bundes- und Staatsbehörden wollen die Seminolen einen Katastrophenplan entwerfen. „Der Klimawandel berührt uns alle und wir alle haben eine Rolle“, ist Horwitz überzeugt.

Laut Horwitz sind die Stammesgebiete der Seminolen Hurrikanen und anderen Stürmen ungeschützt ausgesetzt.  Die Folge, Überschwemmungen. Jetzt kommt auch noch die Dürre hinzu. Trotzdem, ergänzt Horowitz, sie kennt keine Bürgerinnen und Bürger, die ihre Heimat wegen des Klimawandels verlassen wollen. „Keine Bewohner mussten bisher umziehen“, sagte sie ICT.

Die Angst der Lumbee

Noch weitere autochthone Völker US-Südosten spüren die Auswirkungen. Die Lumbee von North Carolina, sie leben am Lumbee River und in den Hochlandküstenebenen, sind zunehmenden Überschwemmungen und beispiellosen Hurrikanen ausgeliefert.

Die nur vom Staat North Carolina anerkannte Lumbee-Nation mit mehr als 60.000 Angehörigen ist die größte indigene Bevölkerungsgruppe im Osten der Vereinigten Staaten. Die meisten Angehörigen leben innerhalb oder in der Nähe des Lumbee River-Einzugsgebiets, bestätigt eine Studie von Ryan E. Emanuel von 2018 über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Lumbee.  Emanuel ist ein Lumbee-Bürger und Professor an der North Carolina State University.

Die Lumbee verfügen nicht über ein kollektives Stammesland. Tausende Lumbee-Angehörige besitzen aber Land. „Die Lumbee haben starke historische, kulturelle und sozioökonomische Verbindungen zum Lumbee River. Der Klimawandel kann die hydrologischen und ökologischen Bedingungen entlang des Flusses, in den angeschlossenen Feuchtgebieten und innerhalb seines Wassereinzugsgebiets abändern, mit schwerwiegenden Auswirkungen“, schloss Emanuel in der Studie, die im Journal of Contemporary Water Research & Education veröffentlicht wurde. 

„Wir schätzen diese Sümpfe und wir schätzen diese Feuchtgebiete“, sagte Emanuel gegenüber Indian Country Today. „Die Überschwemmungen machen es uns schwer, in der Nähe unserer Gewässer zu bleiben. Unsere Vorfahren fischten, konnten sich viel mehr auf das Wasser verlassen als wir es jetzt tun.“

Auch die Lumbee verlieren Angehörige, Menschen ziehen aus den überschwemmungsgefährdeten Gebieten weg. „Ich sehe keine Beweise für eine größere Migrationen von Lumbees, das liegt daran, dass die doch traumatischen Überschwemmungen lokal begrenzt waren“, sagte Emanuel. Ein Großteil der Betroffenen siedelt in höhere gelegene Regionen um, bleiben somit der Lumbee-Nation erhalten. Sie wollen sich künftig dagegen schützen, besonders ihr Herz in Robeson County. 

Nicht anerkannt, keine Hilfe

Den Houma, der größte staatlich anerkannte Stamm in Louisiana, fehlt die bundesweite Anerkennung. Die Folge, die Houma sind deshalb nicht für bestimmte Katastrophenhilfefonds des Bundes berechtigt. 

Im Bezirk Lafitte hat die gemeinnützige Organisation United Friendship ein Zelt aufgebaut, um Lebensmittel und Eistee in Flaschen, Toilettenpapier und andere Vorräte zu verteilen. Gregory Creppel, ein Houma-Bürger und seine Frau Lisa gründeten die gemeinnützige Organisation, um zu helfen. 

Giovanni R. „Jay“ Santini, der älteste Bürger der Houma-Nation in der Region, will das Bayou-Land nicht verlassen. Er wuchs dort auf, hatte dort gefischt, als Zimmermann gearbeitet und vom Land gelebt.

„Ich habe hier meinen ganzen Lebensunterhalt verdient“, sagte er Indian Country Today. „Früher habe ich Alligatoren gejagt, Bisamratten gefangen, Fisch, Wels. Ich pflückte schwarzes und grünes Moos für meinen Lebensunterhalt. Es gibt nichts, was ich nicht getan habe.“

„Es tut weh, nur auf all die Häuser zu schauen, die komplett zerstört sind.  Ich habe ein Haus mit vier Wänden und einem Dach. Ich habe etwas, zu dem ich zurückkehren kann. Manche Menschen haben überhaupt nichts,“ bedauert der Houma-Senior.

Er weiß, dass der Wegzug von Stammesbürgern – besonders von Ältesten – die Houma-Nation schwächt, lähmt. Aber er kann nachvollziehen, warum manche nicht zurückkehren können. „Sie tun mir leid“, sagte er. „Ich weiß, dass sie den Ort hier lieben.“

Stämme im Westen und Nordwesten der Vereinigten Staaten sind ebenfalls von der Klimakrise und dem damit verbundenen Klimawandel betroffen. In Oregon und Idaho haben fünf Stammesnationen der Upper Snake River Tribes Foundation – Burns Paiute Tribe, Fort McDermitt Paiute und Shoshone Tribes, Shoshone-Bannock Tribes of Fort Hall und Shoshone-Paiute Tribes of Duck Valley – die vielfältigen Veränderungen auf ihrem Land dokumentiert.

Im Nordosten Oregons berichtet die Umatilla-Konföderation, dass ihre traditionelle Landwirtschaft unter der Erwärmung leidet.

In Montana schlossen sich drei Stämme zu einer Klima-Allianz zusammen, um Häuser, Leben und Kulturstätten zu retten. Die rabiaten Waldbrände, die durch heiße, trockene Bedingungen angeheizt wurden, verbrannten fast 200.000 Hektar Land. Hunderte von Familien im Flathead-Reservat, in Fort Belknap und im nördlichen Cheyenne-Reservat wurden evakuiert.

Und im kalifornischen Kern Valley beeinträchtigen Hitze und Dürre den Zugang der Tubatulabal zu ihren traditionellen Lebensmitteln. Die Luft  war „dick“ vom Rauch der Brände in der dürregeplagten Region. „Wir hatten ein Feuer nach dem anderen und der Rauch war schrecklich“, berichtete der Stammesratsvorsitzende Robert Gomez. „Wir hatten 67 Tage mit Temperaturen über 100 Grad im Landkreis.“ Keine Chance für das Gras, das für immer wachsen soll.

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