IS-Gefängnisausbruch in Syrien löst tagelange Gefechte aus. Kurdische Truppe durch US-Luftangriffen unterstützt

Von Jan Diedrichsen

Im Nordosten Syriens kommt es seit Donnerstag in der Stadt Hasaka zu heftigen Kämpfen, nachdem der Islamischen Staates (IS) versucht hat, Häftlinge aus einem von Kurden kontrollierten Gefängnis zu befreien.

Laut BBC sind in dem überfüllten Gefängnis 3 500 mutmaßliche IS-Mitglieder untergebracht, darunter auch einige Anführer der Gruppe.

Hunderte von Dschihadisten wurden seit dem Ausbruch gefangen genommen, aber einige sind noch auf der Flucht, so die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London.

Kurdische Sicherheitskräfte haben das Gefängnis umstellt und kämpfen um die Kontrolle über die umliegenden Stadtteile. Viele Bewohner sind aus ihren Häusern geflüchtet.

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle wurden seit Beginn des Angriffs bei den Kämpfen innerhalb und außerhalb des Gefängnisses mindestens 84 IS-Mitglieder und 45 kurdische Kämpfer, darunter interne Sicherheitskräfte, Gefängniswärter und Anti-Terror-Kräfte, getötet“.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP wurden bei den Kämpfen auch sieben Zivilisten getötet.

Die kurdisch geführten „Syrischen Demokratischen Kräfte“ (SDF) haben mit Ausnahme einiger Zellenblöcke, in denen sich die Dschihadisten geweigert haben, sich zu ergeben, das Gefängnis wieder unter Kontrolle gebracht, erklärt die Beobachtungsstelle.

Unterdessen behauptete der IS in einem Video vom 22. Januar, dass viele seiner Mitglieder bei dem Angriff auf das Gefängnis befreit worden seien. Auf den Aufnahmen war auch zu sehen, wie die Kämpfer eine Reihe von Geiseln festhielten.

Das Pentagon hat bestätigt, dass die US-geführte Koalition Luftangriffe durchgeführt hat, um die SDF zu unterstützen.

Örtliche Älteste erklärten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Unterstützung für den IS in der Region aufgrund der Unzufriedenheit der arabischen Bevölkerung mit der kurdisch geführten Verwaltung, der sie Diskriminierung vorwerfen, zugenommen habe. Die kurdisch geführten Demokratischen Kräfte Syriens bestreiten dies.

Tausende von IS-Kämpfern aus mehr als 50 Ländern, auch aus Europa, werden in kurdisch geführten Gefängnissen im Nordosten Syriens festgehalten.

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