Erste Berichte über Massaker an Hazara – Statue des Hazara-Führers Abdul Ali Mazari in Bamiyan gesprengt

Von Jan Diedrichsen

Wie mehrere Nachrichtenportale berichten, haben die Taliban die Statue des Hazara-Führers Abdul Ali Mazari in Bamiyan gesprengt, eine düstere Erinnerung an die Zerstörung der Bamiyan-Buddhas während ihrer früheren Herrschaft.

Mazari war ein Hazara-Führer, der 1995 von den Taliban hingerichtet wurde. Die Taliban haben im Laufe der Jahre immer wieder Angriffe auf die Hazaras verübt.

„Die Taliban haben die Statue des getöteten Hazara-Führers Abdul Ali Mazari in Bamiyan in die Luft gesprengt. Das letzte Mal, als sie ihn hinrichteten, sprengten sie die riesigen Buddha-Statuen und alle historischen und archäologischen Stätten in die Luft. Zu viel der ‚Generalamnestie'“, twitterte Saleem Javed, ein Menschenrechtsaktivist.

Die Hazara sind eine ethnische Gruppe, die hauptsächlich in der gebirgigen Zentralregion Afghanistans lebt, die als Hazarajat bekannt ist.

Hazara-Quellen haben außerdem bestätigt, dass Salima Mazari, eine der wenigen weiblichen Distriktgouverneure des Landes, jetzt in Gewahrsam der Taliban ist. Sie ist die Hazara-Bezirksgouverneurin von Chaharkint in Balkh.

Amnesty International dokumentiert derweil das erste Massaker an Hazara:

Die Menschenrechtsorganisation hat aufgedeckt, dass Taliban-Kämpfer nach der Übernahme der Kontrolle über die Provinz Ghazni im vergangenen Monat neun ethnische Hazara-Männer getötet haben.

Bei den Morden, die zwischen dem 4. und 6. Juli in dem Dorf Mundarakht im Bezirk Malistan stattfanden, wurden sechs Männer erschossen und drei weitere zu Tode gefoltert.

Ein Mann wurde mit seinem eigenen Schal erdrosselt und ihm wurden die Armmuskeln abgeschnitten, einem anderen wurden Beine und Arme gebrochen und die Haare ausgerissen, so die Aktivisten der Menschenrechtsorganisation.

Amnesty International erklärte, dass die brutalen Tötungen wahrscheinlich nur einen „winzigen Bruchteil der von den Taliban bisher insgesamt verursachten Todesopfer“ ausmachen, da die militärische Gruppe in vielen Gebieten, die sie kürzlich erobert hat, die Mobiltelefonie unterbrochen hat, was die Weitergabe von Fotos und Videos aus diesen Gebieten kontrolliert.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt und es gelten die Datenschutzbestimmungen und Nutzungsbedingungen von Google

Zurück zur Home-Seite