Ein halbes Jahr Deb Haaland: Die US-Innenministerin brachte einiges auf dem Weg

Von Wolfgang Mayr

Auf ihrer ersten Bilanz-Pressekonferenz gab sich die Innenministerin der Vereinigten Staaten Deb Haaland mit ihrer Arbeit zufrieden. Das Ministerium sorge für eine schnelle Umsetzung der Agenda von Präsident Biden. Laut Haaland wurden die notwendigen ersten Schritte für eine ökologische Energiezukunft gemacht.

Als ein besonderes Anliegen beschrieb Haaland die Umsetzung der Wünsche und Forderungen aus dem „indian country“. Vor sechs Monaten erhielt Haaland als erste indigene Politikerin das Innen-Ressort. Ein historischer Schritt, bedankt sich Haaland bei Präsident Biden. Erstmals in der US-Geschichte wurde eine Angehörige der Ureinwohner-Völker in die Regierung berufen.

Stärkung der Reservats-Gemeinschaften

Schon bei Amtsantritt formulierte Haaland als eines ihrer wichtigsten Ziele die Stärkung der Reservats-Gemeinschaften und der Reservats-Institutionen, die Aufklärung der vielen Fälle von vermissten und ermordeten indigenen Frauen, die Untersuchung des massenhaften Missbrauchs in den Bundesinternaten und die Schadensbegrenzung des Klimawandels für die „tribal nations“, für die Stammes-Nationen.

Haaland will die vielen ungelösten Fälle  vermisster und ermordeter indigener Frauen aufklären lassen. Sie tue alles, um das öffentliche Engagement für das „sehr wichtige Thema“ der vermissten UreinwohnerInnen zu fördern. Haaland plant die Einsetzung einer Sonderkommission im Innenministerium.

Vergangenheitsbewältigung

Ähnliches plant Deb Haaland auch bei der Aufarbeitung der Vergangenheit der Assimilierungsschulen, sie bezeichnet diese Geschichte als ein historisches Trauma. Alle ehemaligen Boarding Schools sollen untersucht werden, auch nach verborgenen Kindergräbern. Deshalb führt das Innenministerium und seine Behörden Gespräche mit den verschiedenen „tribal nations“. Der entsprechende Abschlussbericht soll im nächsten Jahr vorgelegt werden. Auf der Grundlage dieses Reports plant Haaland Wiedergutmachungszahlungen an Betroffene, also Opfern der Assimilierungsschulen und deren Familien.

Geld gegen den Klimawandel

Bereits 14 Millionen US-Dollar steht für jene „Stämme“ zur Verfügung, sagt Haaland auf ihrer Bilanz-Pressekonferenz, die unter dem Klimawandel leiden -schmelzendes Meereis, schrumpfender Permafrost, Küsten- und Flussufer-Erosion, extreme Niederschläge, Überschwemmungen, Waldbrände. Mancherorts mussten Betroffene deshalb auch umgesiedelt werden.  Die Folgen des Klimawandels konnte Haaland bei der Quinault Nation im Bundesstaat Washington besichtigen.

Einiges in Bewegung

Mit Deb Haaland als Innenministerin brach für viele Reservate eine neue Zeit an. So erhielten die konföderierten Stämme von Grand Ronde das Gelände einer aufgelassenen Papierfabrik zurück, berichtete The Oregonian. Für Chris Mercier vom Grand Ronde Tribal Council geht es seiner Verwaltung um die Zurückgewinnung verlorenen Stammes-Landes.

„Dieser Ort (das Gelände der ehemaligen Fabrik) hier ist von tiefer historischer und kultureller Bedeutung“, betonte Mercier. „Die Tatsache, dass wir es tatsächlich gekauft haben und jetzt besitzen, ist für viele von uns und viele unserer Stammesmitglieder eine Art Traum, der wahr geworden ist, denn unsere Wurzeln sind hier tief verwurzelt.“

Das Land um Willamette Falls war einst die Heimat der Clowewalla- und Kosh-huk-shix-Dörfer der Clackamas, bevor sie gewaltsam umgesiedelt wurden. 2019 kauften die konföderierten Stämme von Grand Ronde das Land im Wert von 2,9 Millionen US-Dollar zurück. Das alte Mühlengelände soll ein Gemeindezentrum werden. Inzwischen arbeiten vier weitere Reservat-Verwaltungen zusammen, die Konföderierten Stämme der Siletz, die Konföderierten Stämme des Umatilla, die Konföderierten Stämme von Warm Springs und die Yakama.

Ein Beispiel von vielen. Auch anderen Reservats-Verwaltungen gelang es, Land zurückzugewinnen, auch die begehrten Wasserrechte.

US-Internate werden untersucht

Indigenes Know How im Weißen Haus

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Native American Rights Fund (NARF): Nonprofit Indian Law Firm : Native American Rights Fund

 

 

 

 

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