Das greifbare Ende der „grünen Hölle“

Teil 1: Laut "MapBiomas Amazonia" sind große Teile des Amazonas unumkehrbar zerstört

Von Wolfgang Mayr

Präsident Lula da Silva und seine Regierung stehen vor einer großen Aufgabe. Die Präsidentschaft des rechtsradikalen Bolsonaro hinterließ einen öko-sozialen Scherbenhaufen. Millionen Arme und Landlose, marginalisierte und entrechtete autochthone kleine Völker im Amazonas und einen geplünderten Amazonas. Die Folgen des Kolonialismus, des Raubtier-Kapitalismus und einer kaltschnäuzigen plündernden Elite. 

Die Wählerinnen und Wähler haben da Silva bei der letzten Präsidentschaftswahl eine dritte Chance gegeben. Eine Chance auch für Brasilien, für den Amazonas. Dem Amazonas geht es schlecht. Das Netzwerk MapBiomas Amazônia warnt eindringlich, wenn der derzeitige Trend der Zerstörung sich fortsetzt, wird es für diesen Lebensraum bis zum Ende dieses Jahrzehnts kein Zurück mehr geben.

Die Zahlen sind bekannt, in den vergangenen zwei Jahrzehnten schrumpfte der Regenwald am Amazonas um 54 Millionen Hektar. Das entspricht der Größe Spaniens. Das Ökosystem ist stark beschädigt, die geschlagenen Wunden heilen kaum mehr. Das Netzwerk RAISG warnt deshalb eindringlich vor der Fortsetzung des bisherigen Raubbaus:„Amazonien im Kampf gegen die Uhr: Wo und wie 80% bis 2025 schützen“ .

Rabiater Raubbau

1985 waren nur sechs Prozent (50 Millionen Hektar) des Amazonasgebiets in Weiden, Plantagen, Goldminen oder städtische Zentren umgewandelt worden. 2021 verdreifachte sich diese Fläche. Auf 15 Prozent, 125 Millionen Hektar.

Das Ausmaß der Zerstörung beträgt 19 Prozent. Hart am Kipppunkt, der von Wissenschaftlern mit einem 20- bis 25-prozentigen Verlust der Vegetationsdecke angegeben wird. MapBiomas Amazônia befürchtet, dass das Amazonas-Biotop als die einst weltweit wichtige Kohlenstoffsenke irrversibel beschädigt ist und sich in eine Steppe verwandeln wird. Die Gletscher der Amazonas-Anden, die Millionen von Menschen mit Wasser versorgen und die Quellen der großen Flüsse der Region speisen, verloren im untersuchten Zeitraum fast die Hälfte ihrer Eisdecke. Die Bergbautätigkeit wurde um 1107 Prozent ausgeweitet (von 47.000 Hektar 1985 auf mehr als 570.000 Hektar 2021).

Die Organisation Red Amazonica de Informacion Socioambiental Georreferenciada (RAISG) fordert zum dringenden Handeln auf, um 80 Prozent des Amazonasgebiets bis 2025 zu retten. Hier gebündelt die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen der Info-Stelle Peru.

Quellen: amerika21 und nachrichtenpool lateinamerika

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt und es gelten die Datenschutzbestimmungen und Nutzungsbedingungen von Google

Zurück zur Home-Seite